Frühling in Hyères

Print Friendly, PDF & Email

Letztes Jahr machte ich mich auf, um den Frühling zu suchen. Ich fand ihn in Hyères in Südfrankreich.

Während draussen Schnee lag, genosse ich es, den Beitrag mit Blumenfotos  zu gestalten.

Fast jedes Jahr besuche ich meine Freundin Elisabeth in Südfrankreich.
Dann entdecken wir die Umgebung von Sanary bei Bandol, beispielsweise L’Isle-sur -la-Sorgue, Marseille, L’Île d’If, Gordes oder La Ciotat.

Hyères liegt auf der Halbinsel von Gien. Die ehemaligen Salzsümpfe sind heute Vogelschutzgebiet und bieten mehr als 250 heimischen Vogelarten und Wandervögeln einen Lebensraum.

In vier Parks und weiteren Grünflächen wächst eine breite Palette von Pflanzenarten. Für seine zahlreichen Grünanlagen, Gärten und Parks wurde Hyères als “blühende Stadt” von der EU ausgezeichnet.

Das Klima in Hyères ist ein typisches Mittelmeerklima mit milden und feuchten Wintern und heissen, trockenen Sommermonaten.
Wir waren Ende Januar dort, dann erreichen die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen 5 Grad. Scheint tagsüber die Sonne, wird es frühlingshaft warm.
Wir erlebten einen windigen, wechselhaft regnerischen Tag. Der Himmel machte auf “dramatisch”.

Das Gebiet der heutigen Stadt Hyères ist seit über 5’000 Jahren von Menschen bewohnt. Die Griechen unterhielten hier im 4. Jahrhundert v. Chr. den Meerhafen Olbia, was “die Glückliche” heisst.

Der heutige Name der Stadt erscheint erstmals 963 und 964 in zwei Quellen. In den Dokumenten werden die Salinen und die Fischgründe der “Eyras” genannten Gemeinde erwähnt.

Die Herren von Fos liessen in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts das Schloss auf dem Colline de Castéou errichten liessen.

Hyères war der erste Ort am französischen Mittelmeer, den die englische Oberschicht seit dem späten 18. Jahrhundert als Tourismusort entdeckte. Beispielsweise Königin Viktoria und der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson (Die Schatzinsel) weilten da.

Ende des 19. Jahrhunderts verlagerte sich der Luxustourismus Richtung Nizza, Cannes und Monte-Carlo. Hyères ist heute ein beschaulicher Ort, an dem man im Winter nur wenige Touristen trifft, aber eine Menge älterer Leute, die sich gern zu einem Schwatz treffen.

In Hyères geht man quer zum Hügel, steil hinauf …

… oder steil hinunter.

Die engen Gassen wirken teilweise mittelalterlich. Die Gärten und Parks sind terrassiert.

So auch der Park Saint Bernard, den wir an einem Montagmorgen besuchten.

Das heisst, wir mussten zuerst die Altstadt zum Park Saint Bernard hochkraxeln.

Dabei entdeckten wir eine Menge grosser und kleiner Schönheiten.

Pflanzen, welche die Altstadt zu erobern scheinen.

Türen aller Art, abweisende und

… einladende.

Und Fenster,

… die von den Bewohnern erzählen.

Wir machten uns “nasenbetrunken” unter blühenden Mimosenbäumen.

Wie sammelten Farben: Dunkelblau bei einem Torbogen mit Sternenhimmel,

… das typische Hellblau der Provence und …

…Türkis mit Ockertönen.

Wir entdeckten eine lustig gemusterte Katze…

und einen Hydranten mit Hundetankstelle.

Wohin führt wohl diese Türe?

Mit Fotos von unterschiedlichen Dolendeckel könnte man ein Album füllen.

Weit oben sahen wir ein Kreuz.

Als wir schliesslich dort ankamen, genossen wir die Aussicht bis zum Meer.

Weiter ging es zur Villa Noailles, die auch „Château Saint-Bernard“ genannt wird – entsprechend heisst der unterhalb der Villa liegende terrassierte Garten “Park Saint Bernard”.

100 Jahre Bauhaus ist gerade ein grosses Thema in Deutschland.

Doch auch Frankreich hat Gebäude in diesem Baustil, der zeitlich auf den Jugendstil folgte.
Beispielsweise die Villa Noailles, die vor knapp hundert Jahren nach den Plänen des Architekten Robert Mallet-Stevens, 1886–1945, gebaut wurde.

In der Villa Noailles sind heute Ausstellungen zu Architektur, Mode, Fotografie und Design öffentlich zugänglich.

Der Vicomte de Noailles, ein leidenschaftlicher Botaniker, liess einerseits den Garten am Haus anlegen.

Zusätzlich gestaltete er die öffentliche Parkanlage unterhalb seiner Villa.

Hier findet man neben exotischen Gewächsen mediterrane Flora. Während in meinem Garten der Rosmarin im Winterschlaf ist, blüht er hier üppig.

Kleine, feine Pflanzen wechseln…

… mit exotisch exzentrischen.

Rote,

… pinke,

… zartrosa,

… weisse,

… zart-lila,

… lila-violette sowie

… violette und orange sowie


… grüne Blüten bezaubern.

Auf den Höhen des alten Hyères ist der Saint Bernard Park eine Oase der Ruhe, in dem es viel zu entdecken gibt. Beispielsweise das Labyrinth.

Die Glyzinien blühen noch nicht,

… aber die Mandelbäume.

An diesem Montag waren die meisten Geschäfte geschlossen, ältere Leute holten sich ihre Baguettes und plauderten miteinander.

In einem neuen Laden mit Hunderten von Fisch-Konserven wurden Elisabeth und ich schwach. Wir kauften Geschenke für die ganze Familie.

Gratinierte Chicoree, dieses Menu wollten wir uns nach einem Apérol Spritz gönnen.

Elisabeth meint heute in Erinnerung an diesen Tag: “ A part les endives au jambon, c’était encore une magnifique journée!

Dumme rennen, Kluge warten,
Weise gehen durch den Garten.

Rabindranath Tagore, 1861 – 1941

Informationen
Atout France – Hyères
Provence – Hyères
Provence – Alpes – Côte d’Azur Tourisme

Musik
Charles Gounod: 1. Sinfonie
Charles Gounod: 2. Sinfonie

Dank
Danke Elisabeth, für Deine Freundschaft und die Tage in Sanary!

Gutes Rezept Chicorée Gratin 🙂

Buchtipp
Das Brasserie Kochbuch

Zurück

“Einfach Zürich”im Landesmuseum

Nächster Beitrag

Shabby Chic im Burgenland

  1. Beatrice Straumann

    Liebe Regula
    Ich hätte auch gerne eine Freundin Elisabeth in Südfrankreich. Zum Trost hab ich eine Freundin Regula, welche mir solch schöne Orte in meine Wohnung bringt. Die Mimosenbäume erinnern mich an die Fasnacht in Basel, da werden diese stark
    riechenden Blumen grosszügig verteilt.
    Herzlichst Béatrice

  2. Eva

    Liebe Regula
    Mit deinen wunderschönen Bildern und der passenden Musik hast du mir Licht geschenkt an diesem trüben Taumorgen. Vielen Dank dass du mir immer wieder zeigst, dass es sich lohnt, seine Energie dafür einzusetzen, anderen die Schönheiten und spannenden Dinge des Lebens näher zu bringen.
    Mit liebem Gruss
    Eva

  3. Rita

    Wieder ein Ort, den man sich für die Winterferien in Sdüdfrankreich merken muss! In der Nähe war ich schon. Und die Mimosen mag ich sehr.

  4. Anita Meli Kämpfen

    Meine Lieben,
    ich wäre dann diese Freundin in Südfrankreich. Unser Haus, mit Mimose im Garten, in der Nähe von Hyères kannst du mieten und wenn du gerne gärtnerst gibts einen Rabatt🌴🌺🍀
    ❤️-lichst
    Anita

    • Regula Zellweger

      Also… Elisabeth gibt es wirklich. In Sanary. Sie ist eine echt gute Freundin.
      In Hières gibt es bestimmt schöne Häuser zu mieten. Mein Blog ist aber nicht wirklich eine Plattform für die Vermietung von Ferienhäusern von Personen, die ich nicht kenne.

Schreibe einen Kommentar

© Regula Zellweger | Alt werden kann ich später | Datenschutzerklärung| Impressum

Contact Us

Neue Beiträge abonnieren

Hier registrieren, um automatisch benachrichtigt zu werden.