Kandierte Orangen

Print Friendly, PDF & Email

Ein regnerischer, grauer Samstag! Lasst ihn Euch versüssen und motivieren, Orangen und Zucker einzukaufen, um kandierte Orangen herzustellen –
und Euch und andere damit zu beglücken.

Während Marian zuhause kandierte Orangen machte, entdeckte ich in L’Isle-sur-la Sorgue in Südfrankreich kandierte Früchte in einem Laden mit “fruits confits”,  gegründet 1866.

Mit Elisabeth besuchte ich vorletzte Woche den Sonntagsmarkt in L’Isle-sur-la-Sorgue in Südfrankreich – ein herrliches Sonntagsvergnügen!

Neben Früchten, Gemüse und Klamotten werden hier auch Antiquitäten gehandelt.

Beim Flanieren durch die Gassen von L’Isle-sur-la-Sorgue entdeckte ich in einem Schaufenster kandierte Früchte – Marian hatte kurz vorher gesmst, dass sie Orangen kandiere.

Schnellsten betrat ich den Laden. Und fand neben den verkäuflichen Angeboten ein kleines Museum. Denn bei Lilamand werden seit 1866 Früchte kandiert.

Über die Jahrzehnte scheint sich wenig geändert zu haben.

“Confire” bedeutet, das Fruchtwasser in den Früchten mittels Osmose durch Zuckersirup zu ersetzen.

Die Früchte werden während drei bis vier Wochen mit dem Zuckersirup immer wieder kurz aufgekocht – dann wieder ruhen gelassen. Danach bleiben sie mindestens zwei Monate im Sirup-Bad. Dann kommen sie in ein Finish-Bad, um ihnen Glanz zu verleihen und so den Eindruck von frischen Früchten zu wecken.

Bei Lilamand werden die Früchte erst aus dem Sirup genommen, wenn sie bestellt sind.

Sie tropfen ab und bekommen die Schlussbehandlung.

Das kleine Museum und die Auswahl sind bemerkenswert.
Bei Lilamand kandiert man fast alles, was auf Bäumen, an Sträuchern und am und unter dem Boden wächst. Während ich das Museum anschaue, plaudert Elisabeth mit der netten Verkäuferin und kauft den kandierten Ingwer auf.

Ich bin keine “Süsse”, aber kandierte Orangen habe ich extrem gern. Besonders wenn sie leicht betrunken sind, das heisst, wenn Grandmarnier in den “Confire-Prozess” miteinbezogen wurde.

Marian brauchte nicht Monate, um herrliche kandierte Orangenschnitze mit Schokolade herzustellen.

Sie fotografierte den Entstehungsprozess.
Zuerst schnitt sie die Orangen in fünf Millimeter dicke Scheiben. Die kleinen schwarzen Punkte stammen von Vanilleschoten.
Dann kochte sie den ersten Zuckersirup auf und liess die Orangen kurz mitkochen.

*Am nächsten Tag siebte sie den Sud ab, ergänzte ihn mit Zucker und erhitze ihn. Sie liess die Orangenscheiben nochmals 30 Sekunden mitkochen und einen Tag ruhen.*

Diesen **Vorgang wiederholte sie, bis der Zucker aufgebraucht war.

Danach liess sie die Orangenschnitze abtropfen und legte sie zum Trocknen aus. Marian hatte statt 2 Orangen – wie im Rezept empfohlen – zehn Orangen verarbeitet. Eine Riesenmenge – es gab zu tun, als sie die kandierten Orangen je zur Hälfte in dunkle Schokoladekuvertüre tauchte.

Sie verpackte die kandierten Schoko-Orangen in durchsichtige Tüten.
Das Ergebnis war super! Visuell und gustatorisch 🙂

Ich verfiel mal wieder in eine Fotografier-Orgie.

Beseelt vom By-Produkt: Marian füllte den Zucker-Grandmarnier-Sirup in eine Flasche und damit mache ich nun Orangen-Kir-Royale.

Ich feiere ein spontanes Orangen-Fest.

Ich freue mich auf den Frühling. Noch stehen die dicken Besucher-Finken vor dem Cheminée, aber es blühen auch Tulpen und Primeln.

Ich ziehe die Daunenjacke an und setze mich mit meinem Glas und kandierten Schoko-Orangen an den Teich. Was ist das Leben schön!

DANKE Marian!

Ich habe beschlossen, heute glücklich zu sein.
Diese Entscheidung macht offenbar den Unterschied.

John Strelecky, aus “Wenn Du Orangen willst, such nicht im Blaubeerfeld”

 

Kandierte Orangen Rezept,
Rezepte von Lilamand

Musik
Die Liebe zu den drei Orangen ist eine Oper von Sergei Prokofjew.
So beginnt sie: Vor dem Vorhang erscheinen die Tragischen, die Komischen, die Lyrischen und die Hohlköpfe, wobei jede einzelne Gruppe durchzusetzen versucht, dass das Stück ihnen gemäss aufgeführt werde. Da greifen die Lächerlichen ein. Sie künden das Stück “Die Liebe zu den drei Orangen”.
Ein Riesenklamauk.

Hier die Suite, ist etwas leichter anzuhören als die ganze Oper.

Marsch aus “Die Liebe zu den drei Orangen”,  Violine und Klavier.

Tourismus
Lust, wieder einmal in die Provence zu fahren?
L’Isle-sur-la-Sorgue
L’Isle-sur-la-Sorgue
Frankreich

Zurück

Wittenberg

Nächster Beitrag

Casablanca

  1. Elfi

    danke, liebe Regula – richtig “amachelig”!

  2. Zineta

    Liebe Regula so schön so liebe tochter zu haben die gute idee haben. Kandirte orange sehen gut auss. Liebe grüsse zineta.

  3. Esther Haller-Ofner

    Liäbs Rägi
    s `Wasser lauft eim im Muul zäme 🙂
    Aber mis Französisch isch fäng ame chline Ort, han de Texscht ganz langsam müässe läse und han dänn no nöd alles verstande 🙁

    Jä nu,
    guet, häsch du s `Rezäpt uf dütsch ufgschribe, Danke

    liäbi Grüäss

    Dini Cousine

  4. VictoriA

    Von kandierten Früchten liebe ich auch genau diese am meisten! Das andere ist mir dann zu süss. Von Vitaminen kann man da ja nichts mehr erwarten. 😉 Hm, danke für die Anleitung, ich werde das mal ausprobieren- mit Birkenzucker.

  5. Nicky Ardin

    Ach Isle-sur-la-Sorgue, was für ein wunderbarer Ort. ❤️

  6. Mary

    Hadi soooo lieb <3

Schreibe einen Kommentar

© Regula Zellweger | Alt werden kann ich später | Datenschutzerklärung| Impressum

Contact Us

Neue Beiträge abonnieren

Hier registrieren, um automatisch benachrichtigt zu werden.