Leier und Dudelsack

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Adventskalender 2017, 15. Dezember

Bei französischen Santons, Krippenfiguren aus Südfrankreich, findet man Figuren mit diesen Instrumenten.

Kürzlich besuchte ich ein Konzert mit Leier und Dudelsack. Die beiden Instrumente mit ihrer langen Geschichte faszinieren mich.

“dröön” nennt sich das Musiker Duo Johannes  und Dide. dröön – benannt nach “drone”, der englischen Bezeichnung für Bordun – dem immer gleichbleibenden Ton, der dem Dudelsack und der Drehleier den unvergleichlichen Klang gibt.

Dide erklärte Eva und mir die Leier:


Die Drehleier ist ein Streichinstrument. Die Saiten werden von einem eingebauten Rad angestrichen, das mittels einer Kurbel gedreht wird.

Die schwingende Länge einer oder mehrerer Melodiesaiten wird mechanisch über Tasten verkürzt, um die Tonhöhe zu verändern.

Meist klingen eine oder mehrere Bordunsaiten auf konstanter Tonhöhe mit. Die Drehleier wird daher wie die Sackpfeife zu den Borduninstrumenten gezählt.

Bei Dides Leier kann man mittels Schnarrsteg rhythmische Schnarrlaute erzeugen. Zwei Saiten können zugeschaltet werden, das Rad wird ruckartig gedreht.

Ein Leier-Fan hat ein ganzes Album mit alten Postkarten zum Konzert mitgebracht.

Dide spielt auch Maultrommel…… und Emmentaler Halszither.

Und Hümmelchen.
Das Hümmelchen ist eine leise klingende Sackpfeife, die in der Renaissance gespielt wurde

Johannes ist ein Meister des Dudelsackspiels.

Der Dudelsack ist ein Holzblasinstrument. Grifflöcher am Spielrohr dienen zum Spielen von Melodien, während Bordunpfeifen einen gleichbleibenden Dauerton hervorbringen.
Im Zusammenklang entsteht die für Sackpfeifen charakteristische Mehrstimmigkeit.
Der Klang der Borduntöne ist meist ein tieferes, sattes Brummen, die Melodiepfeifen klingen höher, je nach Instrumententyp auch durchdringender.

Die Schäferpfeife ist ein vielseitiges Instrument. Sie umfasst eineinhalb Oktaven und ist in weiten Strecken chromatisch.
Sie hat einen angenehmen, warmen Klang bei moderater Lautstärke. Sie passt hervorragend zu anderen lauter klingenden Instrumenten, wie Akkordeon und Drehleier.
Gedrechselt wird die Schäferpfeife in feinen Obsthölzern wie Birne oder Pflaume, mit Zierringen aus Holz, Horn- oder Elfenbeinimitat.

Die Bordune können entweder klassisch, im gemeinsamen Stock nach vorne, im gemeinsamen runden Stock über die Schulter liegend oder in zwei Stocks über die Schulter liegend, angeordnet sein.

Die Rohrblätter für Spiel- und Bordunpfeifen werden normalerweise aus Schilfrohr hergestellt, heute auch aus Kunststoff oder Metall.

Der Bock kommt ursprünglich aus Böhmen. Die Melodiepfeife hat 7 Grifflöcher, die eine klassische Dudelsacktonreihe ermöglichen. Einen charakteristischen Bestandteil bildet der stilisierte Bockkopf als Aufnahmeteil der Melodiepfeife am Luftbehälter.

Ursprünglich diente das Horn zum Geldsammeln.

Johannes spielt auch Bass-Dudelsack. Die Bordunpfeifen sind sehr lang und ragen weit über den Rücken hinaus: Unfallgefahr beim Gehen und Wenden.

Deshalb hat Johannes ein rotes Tuch am Ende befestigt, wie man es bei einem ausschwenkenden Fahrzeug macht.

Johannes erteilt Dudelsackunterricht – sollte sich jemand zu Weihnachten wünschen, Dudelsack spielen zu lernen.

Eva hat mit dem Handy am Konzert einige Stücke aufgenommen:

Appenzeller Tanz

Bourre

Walliserstückli

Sotteuse de Lausanne

Schottisch aus Frankreich

Hirtentänzchen

Emmentaler Chereiet

De Mütschegeischt

Charbriteur

 

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Klingende Guetsliförmchen

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Santons

  1. Regula Zellweger

    Test

  2. Eva

    Im Trubel des Alltags habe ich ihn fast vergessen, unseren gemeinsamen Konzertbesuch des Duos “Drön”.
    Du lässt mich in deinem umfassenden und wunderschön illustrierten Artikel diese speziellen Eindrücke wieder aufleben. Der Charme der oft etwas schrägen Töne stimmt mich fröhlich. Danke, Regula!

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