Kürbis-Herbstdekorationen

Eigentlich wäre ich im Wallis. Weil ich hiergeblieben bin, habe ich zwei Tage ohne Termine. Ich schenkte mir zwei Kreativ-Tage.

Zuerst kaufte ich Blumen, dann sammelte ich im Keller und in meinen Bänderschachteln zusammen, war mir brauchbar schien.

Und schon hatte ich ein grosses Chaos auf meinem Stubentisch. Ich mag diese Fülle, denn sie inspiriert.

Danach fuhr ich mit Anna nach Knonau zum Hof der Familie Duperrex. Sie veranstalten jedes Jahr ein Kürbisfest und bieten über 150 Sorten Zier- und Speisekürbisse an.
Wir waren am Montag nach dem Fest dort – und es hatte noch eine Menge Kürbisse zur Auswahl.
Mit gefielen besonders die grossen, graugrünen Kürbisse zu etwa 3,5 Kilogramm. Wir schleppten ziemlich viel Gewicht heim, ich Dekokürbisse und Anna bereits gerüstete Kürbisschnipsel für Kürbissuppe.

Draussen regnete es noch immer.

Sofie und Negroni machten es sich auf meiner Bettdecke gemütlich, ich hörte klassische Musik und das Leben war einfach still vor sich hin in Ordnung.

Der einzige Störfaktor bei meinem Anfall von Kreativität: Sofie.
Sie ist “foto-geil”.
Sobald ich fotogafiere, positioniert sie sich vor der Kamera.

In eines der Gestecke integrierte ich sie aber. 🙂

Zuerst bog ich Draht zu einem Kreis in der Grösse des Umfangs des Kürbisses und fixierte den Draht mit Klebestreifen.

Auf den Drahtkreis band ich mit dünnem Blumendraht weisse Erika.

Bänder, Spitzen und ein weisses Holzherz band ich mit Blumendraht zusammen und befestigte die Deko mit einem grünen Satinband am Stiel des Kürbisses.

Fertig war das erste Werk.

Ich setzte den Kürbis in einem Holztablett, legte kleine Kürbisse, Topfpflanzen und frischen Efeu dazu. Dieses Tablett soll meine ältere Tochter bekommen.

Meine jüngere Tochter mag “Glitzer & Gloria”. Also bekam ihr Kürbis einen Kranz mit Perlen.

In Marians Gesteck kam die kleine Holz-Sofie.

Und hinter dem Kürbis bei den Stiefmütterchen versteckt sich ein Kartonengel.

Wenn ich jemandem ein Geschenk selbst mache, kann ich NIE warten mit dem Überbringen – also kaufte ich noch Quitten und packte die Gestecke und die goldgelben Früchte ins Auto. Es soll auch nach Herbst durften.

Als ich bei meiner älteren Tochter vor dem Haus ankam, staunte ich nicht schlecht: Sie hatte ihren Hauseingang bereits in den Farben Weiss und Grün dekoriert.

Über dem Eingang hat sie mithilfe der ganzen Familie ein Schwemmholz aufgehängt, daran baumeln Windlichter. “Dieses Jahr werden wir wahrscheinlich keine Lichterketten montieren, aber eine Menge Kerzen anzünden.”

Recht hat sie, Weihnachten wird dieses Jahr weniger illuminiert, aber nicht weniger romantisch.

Auch meine jüngere Tochter freute sich und ich kehrte nach einem langen Waldspaziergang mit ihr glücklich nach Hause.

Als ich am anderen Morgen auf den Esstisch herunterschaute: Noch immer Chaos pur.

Zuerst entfernte ich die Blumenerde von einer Erikapflanze, wickelte sie in Haushaltpapier und danach in eine rechteckige Tortenspitze und vollendete mein Werk mit einer Spitze und einem Satinband.

Die Tüte wurde in ein weiteres Geschenk integriert.

Es macht Freude, andere zu überraschen.

Mein nächstes Projekt waren Windlichter. Ich brauchte einfach hohe und tiefe Gläser von Lebensmitteln. Den Teil mit den Rillen für den Schraubverschluss überdeckte ich mit Spitze.

Ich habe noch viel Material – ich werde weitermachen.

Es tut gut, mit den Händen zu arbeiten, das Haus zu schmücken und anderen eine Freude zu bereiten.
Ich hoffe, mein Kreativitätsanfall ist ansteckend!

Kreativität ist der Garten meiner Seele.

Bernd Sieberichs

Informationen
Hof der Familie Duperrex

Musik
Vor einer Woche schrieb ich für die Zeitung einen Artikel über ein Konzert von Marina Wehrli. Hier einige ihrer Stücke.

Joachim Raff – Symphony No. 10: To Autumn Time