Traditionelles Wien

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Wien verbindet man automatisch mit Tradition, mit k.u.k.-Monarchie, Opernball und Sachertorte. Auf dieser ersten Reise im Juni 2022 ging ich altem Handwerk nach und war tief betroffen. Aufgrund der rasant steigenden Mietpreise werden immer mehr traditionelle Unternehmen verschwinden.

Ich stelle drei Familienunternehmen exemplarisch vor: Die Schwäbische Jungfrau, hochwertige Textilien, Jarosinski & Vaugoin, Silberschmiede, und die Gürtlerwerkstatt von Vater und Sohn Smejkal.

Zudem besuchte ich einen traditionellen Heuriger Gastwirt.

Über viele Jahrhunderte war die Schwäbische Jungfrau Lieferantin der Aristokratie und des guten Bürgertums. Auch Sisi schlief in Leinen der Schwäbischen Jungfrau.

Seit über 60 Jahren führt Hanni Vanicek das renommierte Textilgeschäft am Graben – mit Charme und Erfolg. Wäre ich ein Mann in der 80-ern, ich hätte ich mich sofort in die 84-jährige charmante Dame verguckt.

Mit 21 Jahren übernahm sie das Geschäft. Es gelang ihr, aus dem alt eingesessenen Spezial-Leinengeschäft über die Jahre ein internationales Wäsche-Ausstattungshaus zu machen. Ihre Weltoffenheit, ihr Kommunikationstalent und ihre Kreativität wurden über Jahrzehnte mit internationalem Ansehen belohnt.

Sie hat viel erlebt und erzählt humorvolle Geschichten und Anekdoten in ihrem Buch. Zu ihren prominenten Kunden gehörten Mrs. Rockefeller, Lesah Rabin, die Prinzessin von Kent, Whoopi Goldberg, Tom Cruise…

Heute arbeitet sie noch immer mit ihrem Adoptivsohn und Nachfolger Theodor Vanicek nicht nur für Kunden in Europa und Amerika, sondern auch in Japan und dem Mittleren Osten.

Sie verkauft Tischwäsche aus Leinen, Baumwolle und Damast – uni sowie mit Spitze, handgewoben, bestickt, bedruckt oder auch handbemalt – für jeden Anlass und in allen Grössen. Genäht und bestickt in ihren Ateliers.

Es gibt Bettwäsche mit abgestimmten Tagesdecken aus Leinen, Baumwolle und Seide in Damast oder uni, handgestickt, bedruckt oder mit Schweizer Stickereibordüren für alle Masse.

Frotteewaren in vielen Farben uni und bestickt – mit abgestimmten Bademänteln, auch zur Bettwäsche passend sowie Waffelpiquée und Leinenfrottee, Polster und Decken mit Füllungen wie Daunen, Kaschmir, Kamelhaar und Seide…

…und ganz raffiniert, Wolldecke, an die man ein Leintuch mit Knöpfen befestigen kann. Es gibt Spezialdecken für Allergiker und Plaids aus Wolle und Kaschmir.

Bestellt werden beispielsweise individuelle Ausstattungen für Flugzeuge und Yachten.

Traditionsbewusste Bräute lassen eine Hochzeitsliste erstellen.

Alle Sonderwünsche an Massen, Design und Stickereien können erfüllt werden.

Historische Familienmonogramme werden präzise nachgestickt.

Zu Hanni Vanicek kann man mit der ausgefallensten Idee kommen – sie und ihre Fachkräfte finden einen Weg, die Ideen mit edlen Materialien umzusetzen.

Sie macht sich in ihrem Buch für die Wiener Traditionsgeschäfte stark. Denn auch sie kann im Konkurrenzkampf um attraktive Lokalitäten mit H&M, Zara, Starbucks… und wie die internationalen Ketten alle heissen, auf die man in jeder grösseren Stadt trifft, für die immensen Mieten an den renommierte Plätzen langfristig nicht mehr aufkommen.

Sie schreibt in ihrem Buch: “Die Wiener Traditionsgeschäfte sind mehr als eine museal angehauchte Institution in der Wien Innenstadt.”

Um bestehen zu können, müssen sie verkaufen und ihren Qualitätsstandards treu bleiben. Klar, sind die Textilien bei der Schwäbischen Jungfrau teurer als bei Interio, aber sie halten ein ganzes Leben, können heiss gewaschen werden und bleiben farbecht.

Ihr Buch heisst: “Das Geschäft ist meine Bühne.”

Und sie formuliert gekonnt: “Wir Unternehmer sind die Landschaftsgärtner der Innenstadt! Die Vielfalt dieser teils seit Jahrhunderten bestehenden Geschäfte macht den unverwechselbaren und typischen Charakter Wiens aus. Es macht mich zudem sehr traurig, dass wir von öffentlicher Seite bis dato keinerlei bis wenig Unterstützung bekommen.”

 

Der zweite Besuch galt der Silberschmiede Jarosinki&Vaugoin.

Vaugoin ist eine den ältesten noch bestehenden Silberschmieden weltweit.

Heute verbindet das Unternehmen althergebrachte Handwerkskunst mit wegweisenden Designs für zeitgenössische Esskultur.

Seit 1847 fertigt das Familienunternehmen aus dem VII. Wiener Bezirk in sechster Generation handgeschlagene Silberwaren wie Bestecke, Tafelgeschirr, Dekorationsgegenstände, Vasen, Taschengebrauchsartikel, Bilderrahmen und Schmuck traditionell von Hand für Kaiser, Zaren, Könige, Oligarchen und Menschen wie du und ich in aller Welt.

Auch Jean-Paul Vaugoin, Erbe in sechster Generation, übernahm das Geschäft – damals in roten Zahlen – auch sehr jung, wie Hanni Vanicek.

Mit seinen hochwertigen, handwerklich erstellten Produkten widersetzt es sich einer Welt von Massenproduktion, Austauschbarkeit und schnellem Konsum – auch hier eine Parallele zur Schwäbischen Jungfrau.

Wie Tisch- und Bettwäsche spiegeln Bestecke und Tafelgeschirr eine bestimmte Zeit, einen Lebensstil und eine Kultur. Beispielsweise wird das Besteck in unterschiedlichen Kulturen anders aufgelegt und die Muster werden unterschiedlich genannt.

Das klassische Muster des Löffels links nennt man Eselsrücken.
In Spanien wird dieses Muster “Englisches Besteck” genannt. In England spanisches.

 

Die Art und Weise zu speisen und zu trinken, unterliegt steter Veränderung. Mit der Spezialisierung auf handgeschlagene Bestecke und Tafelgeschirr und dessen Gestaltung verfolgt Vaugoin das Ziel, dass Essen bewusster, schöner und genussvoller erlebt werden kann.

Und wieder eine Parallele zur Schwäbischen Jungfrau: Dank der handwerklichen Produktion können individuelle Ideen auf Kundenwunsch perfekt umgesetzt werden. So gehören betuchte Leute aus der ganzen Welt zu seinen Kunden. Ein einziger goldener Löffel kostet beispielsweise 900 Euro – man rechne, wieviel das das ganze Service gekostet haben muss.

Das Sortiment erstreckt sich auf über 200 verschiedene Besteck-Modelle, in Stilrichtungen wie Art Deco, Barock, Jugendstil, Biedermeier, sowie in der modernen Handschrift der Wiener Werkstätte.

Wie bei den kostbaren Textilien kann man sein Eigentum auch beim Besteck mit den eigenen Initialen oder dem Familienwappen verzieren lassen.

Auch Vaugoin bietet für traditionsbewusste Paare eine Hochzeitsliste.

Auch Jean-Paul Vaugoin ist ein Unternehmer, der von seinen Produkten überzeugt ist und mit viel Begeisterung von der Geschichte des Hauses weiss und gern Anekdoten rund um qualitätsbewusste Kunden aus aller Welt erzählt.

Er ist auch ein leidenschaftlicher Sammler und beherbergt in seiner Liegenschaft ein kleines Museum. Neben luxuriösen Gedecken findet man hier auch einen geschmiedeten BH.

Jean-Paul Vaugoin lässt Besucher auch in die Werkstatt der Silberschmiede und den Hinterhof des Biedermeierhauses blicken.

Wer weiss, was ein Gürtler ist?

Im Familienbetrieb Michael Smejkal arbeiten Vater und Sohn zusammen, sie sind die letzten Bijouterie-Gürtler Wiens. Der Beruf des Gürtlers ist uralt. Bereits bei den Kelten gab es Gürtler. Heute gibt es nur noch wenige. Statt sich zu konkurrieren, helfen sich die Gürtler gegenseitig.

Ketten in allen Varianten, aber auch Gürtelschnallen und Bijouteriewaren werden hier in Handarbeit erzeugt.

Die Rohstoffpreise von Messing und anderen Metallen steigen rasant – existenzbedrohend für diese Berufsleute.

Imposant sind die Maschinen in der Werkstatt. Sie sind uralt und funktionieren noch perfekt.

Aber: Wie lange wird es diesen Betrieb noch geben?

Zu nennen wäre auch der Lederwarenspezialist Robert Horn.

“R. Horn’s” fertigt in traditioneller Wiener Handarbeit allerlei Taschen und Accessoires: Handtaschen, Reisetaschen, Akten- und Brieftaschen, aber auch iPhone-Hüllen – alle in zeitlos modernem Stil.

Gut verkauft wird auch die detailgetreue Nachbildung einer Tasche – in vielen Farben. Thomas Mann soll sie in den 20er-Jahren in Berlin verwendet haben.
Das Brillenetui ist die vom Wiener Sigmund Freud–Museum autorisierte Reproduktion des dort ausgestellten Brillenetuis von Sigmund Freud.

Robert Horn versteht es, sein immer wieder angepasstes Sortiment in der oberen Preisklasse gut an den Mann zu bringen.

Eine weitere Tradition von Wien ist der Heurige.

Seit Jahrhunderten prägt der Weinbau die Stadt und das Stadtbild. Auf einer Gesamtfläche von 637 Hektar wird Wein angebaut, zu 80 Prozent Weissweine. Die alten, am Stadtrand gelegenen Ortskerne sind Erholungsgebiet für Einheimische und Gäste – und die gemütlichen Weinlokale sind gut besucht.

Das Wort „Heuriger“ bezeichnet nicht nur das Lokal selbst, sondern auch den Wein vom aktuellen Jahrgang, der traditionell bis zum 11. November,  bis Martini, so genannt werden darf.

Die rund 400 Weingüter in Wien produzieren Weissweine wie Grüner Veltliner, Riesling, Weissburgunder, Chardonnay und Welschriesling und Rotwein wie der Blaue Zweigelt, Blaue Burgunder, Blauburger, Cabernet Sauvignon und St. Laurent.

Den “Wiener Gemischten Satz” mag ich ganz besonders.
Seit 2013 ist der gebietstypische Qualitätswein DAC-klassifiziert. Die Kriterien sind klar definiert. Die Herkunft der Trauben ist auf Wiener Weingärten beschränkt, in denen mindestens drei weisse Qualitätsrebsorten angebaut sind. Die Trauben müssen zur gleichen Zeit gelesen und verarbeitet werden. Auch die Splittung der Rebsortenanteile ist geregelt: maximal 50 Prozent der Leitsorte, 10 Prozent Mindestanteil der dritten Sorte.

Neben dem offenen Schankwein bieten die Wiener Heurigen ihren Gästen auch beachtliche Flaschenweine, die den Sortenreichtum und das spezielle Wiener Klima widerspiegeln. In Wien herrscht pannonisches Klima – und prägt den Charakter des Weines.

Den echten Wiener Heurigen, in dem ausschliesslich Wiener Wein ausgeschenkt wird, erkennt man am Föhrenbuschen und an einer Tafel mit dem Wort „Ausg’steckt“, das gleichzeitig anzeigt, wenn das Lokal geöffnet ist.

Dazu werden Schmankerl serviert. “Schmankerl” bezeichnet verschiedene typische Speisen zum Durchprobieren.

Bei Franz Hengl wurden wir verwöhnt. Nach einer Fahrt durch die Weinberge genossen wir Schmankerl und verschiedene Weine.

Zudem produziert Franz Hengl leckeren Pfirsichsaft – ich liebe Bellini, nicht nur die Musik von Vincenzo Bellini, sondern auch den Bellini-Drink: 1/2 Prosecco, 1/4 Pfirsichsaft, 1/4 Pfirsichlikör.

Ich schätzte das persönliche Gespräch mit Franz Hengl im 19. Bezirk in Grinzing. In seiner Buschenschenke, die seit 100 Jahren existiert, erzählte er mir vom alten Grinzing und von seiner Familie: “Bereits im 8. Jahrhundert legte Karl der Grosse in seinem  berühmten “Capitulare de Vino” die Bedingungen zur Weinerzeugung und zum Ausschank des jungen Weines gesetzlich fest.”

Der Name Hengl kommt von den Buschen, die rausgehängt wurden, wenn Wein zu haben war. Durch dieses “Buschen-Hinaushengen” entstand die Berufsbezeichnung Hengler und daraus später der Familienname.

Buschen hängen an vielen Weingütern in Grinzing und Sievering und wie die Weindörfer – heute Teile der Stadt Wien – alle heissen.

Bei gutem Wetter sind die Gartenrestaurants voller Menschen.

Man kauft den Wein direkt beim Produzenten.

Und mit etwas Glück gehört Musik dazu.

Beliebt ist die Brettljause: ein “Zvieriplättli” mit Wurst und Käse.

Traditionelle Restaurants gibt es noch viele.

Kulinarisch hat Wien die Tradition, ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen zu sein. Beeinflusst von Böhmen, Ungarn, Frankreich und Italien präsentiert sich die Küche auch abwechslungsreich.

Die Hauptgerichte sind fleischlastig. Was wäre Wien ohne sein Wiener Schnitzel? Beliebt sind auch Gulasch, Tafelspitz und Selchfleisch.
Als Beilage wird gern Sauerkraut und Knödel gegessen.

Bei uns zuhause, meine Grossmutter war eine tschechische Köchin, gab es Beuschel, ein Ragout aus Lunge und weitern Innereien wie Herz, Niere, Milz und Zunge vom Kalb, Rind, Schwein oder Wild.

Gewürzt wird mit Essig, Zucker, Salz, Pfefferkörnern, Lorbeerblatt und Zwiebeln und saurem Rahm. Beuschel wird in traditionellen Restaurants noch serviert.

Für süsse Speisen sind die Österreicher bekannt: Palatschinken, Sachertorte, Marillenknödel, Apfel- oder Quarkstrudel…

„An Guadn“ und „Moizeit“ wie der Wiener sagt.

Wie gesagt, die Wiener hatten nie Hemmungen, Speisen von anderen zu “übernehmen” und sich zu eigen zu machen. So konnte ich im Mozartmuseum selbst Mozartkugeln herstellen – eigentlich eine Salzburger Spezialität.

Zum Abschluss des romantischen Wienbesuches gehört ein Bootsfahrt auf der Alten Donau.

 

Früher verzweigte sich die Donau im Wiener Bereich in viele einzelne Arme und bildete ein weites, wildes Augebiet. Der Hauptstrom änderte nach Hochwässern immer wieder seinen Lauf. Brücken zu bauen war ein sinnloses Unterfangen.
Im frühen 18. Jahrhundert wurde die heutige Alte Donau nach mehreren verheerenden Überschwemmungen zum Hauptarm der Donau. Im Zuge der Donauregulierung von 1870bis 1875 wurde die Alte Donau vom neu gegrabenen heutigen Hauptstrom abgetrennt. Seit damals ist sie ein Binnengewässer, vorwiegend gespeist durch Grundwasser und mit einer Fläche von rund 1,6 Quadratkilometern und einer mittleren Tiefe von 2,5 Metern. An lauen Sommerabenden finden die Wiener hier Badefreuden.

Mir haben es die bunten Häuschen angetan – einst ein Erholungsgebiet mit Schrebergärten für Arbeiter.

Heute sind diese Häuschen heiss begehrt und werden in der Familie weitervererbt.

Bevor es gilt, von Wien vorerst Abschied zu nehmen – nur für zwei Wochen, danach folgte eine Reise ins moderne Wien – etwas zum Hotel:

Zu dieser Reise zu Wiener Traditionen wurde ich vom “Boutique Hotel Das Tigra” eingeladen. Ein Haus mit Geschichte: Mozart wohnte mit seinem Vater und seiner Schwester 1762 im Hotel «Das Tigra», eigentlich war er zu Besuch bei Gottlieb Friedrich Fischer und wohnte im historischen Teil des Hauses, der aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Gegenüber meines Zimmers bewunderte ich diese Fassade, man ist wirklich im Zentrum von Wien.

Das Hotel ist bereits in dritter Generation in Familienbesitz. Der junge, dienstleistungsorientierte Geschäftsführer Stefan Bogensperger kümmert sich persönlich um das Wohl seiner Gäste und organisiert Erlebnisse wie in diesem Blogbeitrag beschrieben gern für seine Gäste.

Gastfreundschaft ist die Kunst,
seine Besucher zum Bleiben zu veranlassen,
ohne sie am Aufbruch zu hindern.

Unbekannt

Informationen
Boutique Hotel das Tigra
Wien Tourismus
Die schwäbische Jungfrau
Jarosinki&Vaugoin
Gastwirt Stopfer
Robert Horn
Hengl Heuriger

Blogbeiträge in und um Wien
Blogbeitrag Wiener Kaffeehauskultur
Blogbeitrag Winterliches Wien
Blogbeitrag Rosen, Baden bei Wien
Blogbeitrag, Fotogalerie, Baden bei Wien
Blogbeitrag Mayerling

Dank
Ich danke von Herzen Doris Trinker von PrimCom Wien, die mir diese Reise ermöglicht hat. Uns verbindet seit einer gemeinsamen Reise nach Livigno eine wunderschöne Freundschaft. Ich danke Stefan Bogensperger und Richard Voss vom Boutique Hotel Das Tigra für ihre Gastfreundschaft und die Begleitung zu den interessanten Orten.
Ich danke Hanni Vanicek für Ihre wertvollen Geschenke: ihre Zeit und ihr Buch. Auch Franz Hengl danke ich für die guten Gespräche und den wunderschönen Bildband zu Grinzing.

Musik
Ab 1770 entwickelte sich vor allem in Wien ein Musikstil, den man heute als Wiener Klassik bezeichnet. Drei grosse Namen stehen für die Wiener Klassik: Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Beethoven, der jüngste der drei Komponisten, steht dann schon am Übergang zur Romantik. Alle drei Komponisten wurden nicht in Wien geboren, zogen aber dorthin. Am Wiener Hof wurde Kunst besonders gefördert, hier befand sich das kulturelle Zentrum insbesondere der Musik.
Bei meinen Musiktipps wähle ich Stücke eines Zeitgenossen, den ich sehr schätze: Johann Nepomuk Hummel. Sein Vater zog 1786 mit seiner Familie nach Wien. Dort nahm Wolfgang Amadeus Mozart den begabten Johann Nepomuk in seinen Haushalt auf und gab ihm kostenlos Unterricht. In seinen Wiener Jahren war Hummel auch eng mit Beethoven befreundet und wirkte 1813/1814 bei der Aufführung einiger Werke Beethovens mit. 1814 unterzeichnete dieser einen launigen Brief an Hummel mit „Dein Freund Beethowen“.

Wer mich kennt, weiss, weshalb ich den Namen Nepomuk so liebe. Nepomuk ist der Brückenheilige und trägt eine Sternenkrone. Dieser hier steht im Rebbaugebiet von Wien.
Johann Nepomuk Hummel: Trompetenkonzert
Johann Nepomuk Hummel: Oberons Zauberhorn. Fantasie für Klavier und Orchester (Op.116)
Johann Nepomuk Hummel: Freudenfest-Ouvertüre

Und doch noch Wiener “Schmalz”
Peter Alexander: Wenn ich mit meinem Dackel von Grinzing heimwärts wackel
Peter Alexander: Ich muss wieder einmal in Grinzing sein
Draussen in Sievering
Wien, Wien, nur Du allein
Jonas Kaufmann, Wien (Sammlung)
Der Tod, das muss ein Wiener sein
Hans Moser, wer erinnert sich noch an ihn? (Sammlung)

Buchtipps
Das Geschäft ist meine Bühne

Die Geschichte der »Schwäbischen Jungfrau«. Hanni Vanicek. Aufgezeichnet von Freya Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

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Berufliches Bedauern

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Isemarkt in Hamburg

  1. Irene

    Wien von einer anderen Seite mit den ehrwürdigen Geschäften und den Geschichten dahinter. Es war ein Genuss und ein kleiner Trip nach Wien. Eine der schönsten Städte Oesterreichs und dazu noch die Hauptstadt. Ich hoffe, Du hast dem Hotel Sacher auch einen Besuch abgestattet mit den feinen “Schmankerln”.

  2. Ritanna

    Einfach liebevoll hast Du “Wien” mein Wien nachgezeichnet. Ja ich höre auch bei uns noch die alten Wiener, die nach dem Krieg (heisst es neu – vor dem Krieg) zur ABB in die Schweiz kamen und in der ganzen Welt arbeiteten. Jetzt sind diese Wiener in den Neunzigern und erzählen noch genau wie Du, vom alten schönen Wien voll Liebe und Begeisterung. auch die Jungen eifern ihnen nach.
    Leider sind wir Schweizer im allgemeinen viel zu nüchtern, meinen nur modern zeige was vor. Vielen Dank Regula für den liebevollen Blick.

  3. Rita

    Beeindruckend!

  4. Rita

    Ich sitze an der schönen blauen Donau in der Wachau und lese Deinen Blog über das traditionelle Wien. Es verlockt, meine Urlaubspläne über den Haufen zu werfen und spontan nach Wien zu fahren; ist es ja nur eine Fahrstunde entfernt.

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