Markt in Luzern

Viele Jahre besuchten wir oftmals am Samstag den Markt in Luzern. Dann aber wurde Luzern dermassen von Touristen überschwemmt, dass man kaum mehr über die Brücken kommen konnte, ohne dass man dauernd Handys an Stielen im Gesicht hatte und ausgestreckten Tablets und Fotoapparaten vor die Linse geriet.

Deshalb fuhren wir nicht mehr nach Luzern.

Nun aber sollte man die Gelegenheit nutzen und samstags möglichst früh in Luzern eintreffen. Da hat es noch kaum Leute unterwegs und man kann die Schönheiten dieser Stadt bewusst aufnehmen.

Heute Morgen war die Stimmung speziell.

Irgendwie dramatisch.

Die Schleuse war offen und es schien, als wolle sich der Vierwaldstättersee tosend entleeren.

Der Himmel zog alle Register.

Noch wusste man nicht, wie sich das Wetter entscheidet.

Wo sich sonst Menschenmassen über die Brücken drängen, sieht man heute wie früher ein paar Leute, die am Samstag auf dem Markt Blumen, Gemüse, Fleisch und Fisch einkaufen.

Mit von der Partie mein “Rolls Royce”.

Die Leute kennen IHREN Gemüsehändler, man trifft sich, hat einen kleinen Schwatz und reiht sich gern in vorgegebenen, Corona-konformen Abständen ein. Warten muss man nicht lange.

Beliebt sind die Marktstände unter den Lauben.

Unter den Lauben links neben der grossen Treppe findet man traditionell die Fischhändler.

Sie putzen die Fische am Brunnen.

Die Luzerner verstehen es, ihre Stadt mit Blumen zu schmücken.

Während wir von Stand zu Stand schlenderten, entschied sich der Himmel für Blau.

Der Markt direkt am Fluss ist wunderschön.

Enten und Tauben streiten sich um Brotbrocken.

Über den Zeltdächern der Marktstände steht mit stoischer Ruhe der Pilatus.
Ohne Hut. Er hat gelogen. Am Nachmittag und in der Nacht zogen heftige Gewitter übers Land.

Noch aber zeigte sich die Reuss in freundlichen Farben.

Ja, und ein paar touristische Fotos …

Hier erzählen Häuser Geschichten.

Die barocke Jesuitenkirche… oups – hat der Pilatus jetzt doch einen Hut?

Die neun Museggtürme prägen das Stadtbild von Luzern. Hier der Zytturm.

Sie reihen sich mit der Stadtmauer wie eine Perlenkette an den Horizont und tragen Namen wie Luegislandturm, Männliturm, Allenwindenturm oder Dächliturm.

Die Angebote an den Marktständen zeigen den Lauf der Jahreszeiten. Es gibt viele lokale Anbieter – aber auch Produkte, die nicht aus dem Luzerner Hinterland stammen können.

Letzte badische und Flacher Spargeln finden Käufer.

Es ist ein Fest der Sinne.

Langsam füllt sich der “Rolls Royce”.

Luzern ist ur-schweizerisch.

Und international.

Luzern wirkt sehr sauber.
Ich mag die alten Hotels, wo selbst die alten “Dienstboteneingänge” Portale sind.

Mich ziehen die Stände mit Blumen magnetisch an.

Auch hier kein Anstehen.

Immer wieder entdeckt man lustige Details.

Mir gefallen die weissen Blumen in der Mitte. Marian hat mir welche geschenkt.

Zum Schluss gibt es eigekühlten Kaffee. Wir fanden einen Tisch an der Reuss und türmten unsere Blumeneinkäufe auf.

Marian bekam von einem Blumenhändler zwei Pfingstrosen geschenkt.

Auf dem Kopfsteinpflaster entdeckten wir eine kleine Liebeserklärung an Luzern. Finden wir auch!

Foto: Tess Gunnarsson

Tess stellte ihren Strauss und eine abgeknickte Rosenknospe liebevoll ein.

Zuhause schmücken die Rosen vom Luzerner Markt meine kleine Likör-Produktion.

Ich habe lieber Rosen auf dem Tisch,
als Diamanten um den Hals.

Emma Goldman, 1869 – 1940

Dank
Ich danke Marian und Tess für den gemütlichen Morgen in Luzern. Danke für die Rosen!

Musik
David Garrett und Festival Strings Lucerne

Informationen
Luzern