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14. Mai 2020

Ideen für die Cocooning-Zeit

Heute habe ich Sonne auf die Teller gebracht – die kalte Sophie führt zurzeit das Regiment. Ich hatte Lust auf ein Küchenfest und alle journalistische Arbeit blieb liegen.

Ich habe Olivenbrot und Tomatenbrot gebacken und Gemüse zubereitet, wie es die Italiener als Antipasto, als Vorspeise, servieren.

Zuerst habe ich den Brotteig (Rezept) gemacht und Oliven daruntergemischt. Eine Teighälfte gab ich in eine zweite Teigschüssel und ein paar gedörrte Tomaten und Öl aus dem Tomatenglas mit etwas Mehl eingearbeitet. Oliven und Tomaten habe ich zuerst im Mehl gewendet. So können sie besser eingemengt werden.
Den Teig liess ich gehen, bis ich vom Einkaufen zurückkam.

Zum Einkaufen fuhr ich ins Dorf – und zum Stoffladen im Nachbardorf – das zweite Mal einkaufen seit dem Lockdown! Grosse Freiheit!
Noch sauge ich wie ein Schwamm alle Eindrücke auf und geniesse es, zwischen den Regalen durchflanieren und auswählen zu können.

Gleich beim Stoffladen sieht die Landschaft trotz Regenwetter wunderschön aus. Im Säuliamt gab es Textilunternehmen. Dazu wurden Kanäle von der Reuss abgezweigt. Aus der Industrialisierungszeit sind diese Kanäle geblieben – heute richtig idyllisch – und die Fabriken wurden teilweise zu Läden.

Wieder zuhause formte ich aus dem Oliven-Teig einen Brotlaib. Den Tomaten-Teig formte ich zu einem flachen Viereck. Auf die halbe Fläche legte ich dicht Tomaten aus dem Glas und klappte die andere Teighälfte darüber. So entsteht ein rotes Band im Brot.

Nun machte ich mich ans Gemüserüsten.

Zutaten Antipasto-Gemüse
Ich gebe keine Mengen an, einfach nach Lust, Laune und der Anzahl Gäste.

Zucchini
Peperoni
– Auberginen
– Olivenöl
– Oliven
Balsamico Essig
– Salz, Kräuter nach Belieben, Basilikum zum Dekorieren
Piniennüsse
– Sardellen
– Knoblauch (habe ich weggelassen, weil die “Mitesser” am anderen Tag arbeiten mussten und lieber nach Rosen duften wollten:-))

Zubereitung: Peperoni halbieren, die Kerne herausnehmen und mit der Innenseite nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Haut der Peperoni grosszügig mit Olivenöl bepinseln.

Im Backofen bei Höchsttemperatur grillieren, bis die Haut schwarze Blasen bildet.

Blech aus dem Ofen nehmen und die Peperoni sofort mit einem feuchten Tuch abdecken. So lassen sie sich später bestens schälen.
Der Versuch mit den kleinen Peperoncini ist nicht geglückt – aber Ausproblieren macht Spass!

Nun Auberginen und Zucchini in Scheiben schneiden, würzen und gepressten Knoblauch daraufgeben. Portionenweise in der Bratpfanne in Olivenöl angebraten. Zum Schluss des Anbratens Balsamico Essig auf die Gemüsetranchen geben, diese mehrmals wenden. Deshalb haben sie eine sehr dunkle Farbe. Sobald der Essig aufgesogen und verdunstet ist, das Gemüse aus der Pfanne nehmen.

Beim Anrichten kann man der Kreativität freien Lauf lassen. Zu Antipasti zählen auch Salami, Parmaschinken, Bresaola, Kapern, Käse, eingelegte Artischocken und Pilze, getrocknete Tomaten… Für eine Freundin haben ich eine kleinere Platte zusammengesellt.

Bild: E.

Auf dem Heimweg von der Arbeit holte sie ihre Portion und machte sich einen gemütlichen Abend.

Mit Marian und Lux machte ich einen langen Waldspaziegang. Sie nahm gern Antipasto nach Hause.

Mein Sohn kam erst spät abends zum Feierabendgenuss. Für ihn habe ich Sardellen auf die Peperoni gelegt.

Ich habe diesen mir selbst geschenkten Tag sehr genossen und freue mich, dass es meinen Lieben geschmeckt hat.

Foto: Marian

Von Marian bekam ich einen Tag später diese Foto mit dem Text: “Meeeeega fein!!!! 🥰🥰🥰🥰”

Glück verdoppelt sich durch Teilen.

Manfred Hinrich

Musik
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