Nidelwähe auf Abwegen

Es regnet den ganzen Tag. Grau in Grau. Die To-do-Liste ist ellenlang. Einige Stunden habe ich brav gearbeitet. Belohnung ist angesagt. Jetzt!

Ich habe Lust auf Süsses. Was sehr selten ist.

Auch Sofie findet das Wetter garstig. Sie bleibt einfach im Bett.

Ich höre rassige Ragtime Musik von Scott Joplin und schon hebt sich die Stimmung etwas.

Ich erinnere mich an ein Nidelwähe mit Bitterorangenkonfitüre, die ich im Frühling gemacht hatte.

Nun durchforste ich meinen Kühlschrank und lasse mich für eine Mandel-Nidelwähe inspirieren.
Ich habe am liebsten Fruchtwähen ohne Früchte – das heisst Nidelwähe. Und ich liebe den Geschmack von Mandeln, am liebsten in Form von Marzipan.

Im regennassen Herbst-Garten blühen immer noch Rosen. Ich suche solche, die zum Teller passen.
Wer entdeckt das Niederegger-Marzipan auf der Foto – ein Vorgeschmack auf meine nächste Reise, die nach Lübeck führen wird.

Ich finde:
2.5 dl Rahm, 1 Becher Crème fraîche, einen runden Blätterteig, Reste von gemahlenen Mandeln und Mandelstifte, Eier – und in einer Dose schwimmen noch einige Aprikosenhälften von meiner Schweden-Backorgie mit Eva.

Ich suche ein schnelles Rezept:
In eine Form – ausgekleidet mit einem runden Kuchenteig – gibt man eine Masse aus:
– 4 dl Rahm
– 3 Eier
– 2 EL Mehl
– 5 EL Zucker
– 1 TL Vanillezucker
– 1 Prise Salz
Backen bei 200 Grad, 30 Minuten.

Ich wandle das Rezept so ab, dass es mit meinen vorhandenen Zutaten passt.

Und nun meine Restenverwertungs-Variante:
Runder Blätterteig
Blätterteig in die runde Form geben, gemahlene Mandeln und Mandelstifte darauf verteilen.

Mit einem kleinen Löffel Mandelmasse in kleinen Häufchen verteilen. Die Aprikosen dazwischen legen, sie kann man aber auch gut weglassen.
Für den Guss 2 EL Maizena mit Mandellikör verrühren und dann mit 3 Eiern, 2, 5 dl Rahm, 1/2 Becher Crème fraîche, 1 -2 EL Zucker (je nach der Menge des süssen Marzipans) und 1 Prise Salz verquirlen.

Guss in die Form giessen. In den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen schieben. Rund 30 Minuten backen, am Schluss vielleicht nur noch Unterhitze geben.

Frisch schmeckt die Wähe am besten. Ich schicke meiner Lieblingscousine ein Bild meiner Mandelwähe – und flugs steht sie vor der Türe. Zufällig klingelt noch eine Freundin an der Türe – gerade rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen.

Ich bringe ein Stück meinen Nachbarn – denn geteilte Freude ist doppelte Freude:-)

Das Glück geteilt mit Freunden,
ist uns doppelt süss.

Euripides, 480 – 407 v. Chr.

Musik
Zuckermusik:-) Sugar Cane
Sugar Sugar
Neil Diamond – Sweet Caroline
Ragtime von Scott Joplin

Nachtrag 19.10.2019
Mailwechsel, der mich freute:-):
Habe „deine“ Nidelwähe gestern ausprobiert! Super, statt Aprikosen Feigen verwendet! Schönes Wochenende! Elsbeth
Danke für das Feedback! Gute Idee. Pikante Variante: Könnte man auch als Quiche servieren, einfach salzigen Guss machen, gehackte Baumnüsse auf den Teig und über die Feigen Ziegenkäse legen. Mit Pfeffer und provenzalischen Kräutern “Pfiff” geben. Regula