Gefüllte Patissons

In meinem Garten reifen Patissons. Mir gefallen die Form und die weiss-grüne Farbe.

Bisher nutzte ich die Patissons aus meinem Garten nur für Hebstdekorationen. Heute kreierte ich ein Rezept – es schmeckte herrlich.

Bereits im August gab es zu ernten: Pilze aus Bellwald und Gemüse aus dem Garten.

Und sogar eine halbe Flasche Bier.

Patissons sind Kürbisse. Sie gehören zu den ältesten Kürbissorten der
Welt. Ihre Form erinnert an Ufos, aber auch an eine Münze oder eine Mütze. Entsprechend ist die Vielfalt der Namen. Offiziell: Cucurbita pepo. In den USA und Kanada wird er oft “Pattypan” genannt.

Patissons haben einen Durchmesser von 10 bis 25 cm und sind meist weiss bis hellgrün gefärbt.

Patissonspflanzen sind einjährig und werden jedes Jahr neu aus Samen angezogen und nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt.

Der Patisson entwickelt sich aus dem Blütenboden.

Der Ansatz der Blüte bleibt als “Bauchnabel” sichtbar.

Die Ernte erfolgt von Juni bis September. Patissons werden „unreif“ geerntet und sind jung am zartesten und schmackhaftesten.

Das Abernten der jungen Früchte regt die Pflanze zur Bildung neuer Blüten und Früchte an.

Ich habe fünf Patissons geerntet, sie wogen zwischen 300 und 500 Gramm.

Zuerst schnitt ich den Stängel vollständig zurück.

Mit einem scharfen Küchenmesser schnitt ich ein rundes Loch in die Oberfläche und begann den Kürbis auszuhöhlen.

Zuerst stösst man im Inneren auf einen Kreis mit Samen. Ich behielt nur das kernenlose Fruchtfleisch, um es später zerkleinert in die Füllung zu geben.

Die Samen gab ich der Natur zurück. (Kompost)

Eine halbe Peperoni gab etwas Farbe in die Mischung.

In einer Schüssel mischte ich Hackfleisch, fein geschnittene Bratspeckstreifen, das gehackte Patisson-Fruchtfleisch, gewürfelte rote Peperoni, geriebenen Cheddar-Käse, Paniermehl und ein Ei.

Ich würzte mit Zatar. Das Gewürz stammt aus der traditionellen, nordafrikanischen und orientalischen Küche und gehört dort sowie im Nahen Osten und der Türkei zu den beliebtesten Gewürzmischungen. Neben wildem Thymian, Oregano und Sesam ist insbesondere Sumach eine wichtige Zutat von Zatar.
Sumach stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird auch „Sizilianischer Zucker“ genannt. Es wird aus der roten Steinfrucht des immergrünen Färberbaums gewonnen. Die reifen Früchte werden im Frühherbst geerntet, das Fruchtfleisch getrocknet und zu Pulver zerrieben.

Die Fleischmischung stopfte ich in die ausgehöhlten Patissons und gab diese in eine Kasserole.

Rund 40 Minuten garte das gefüllte Gemüse bei 200 Grad im Bachofen. Nach 20 Minuten gab ich Gemüsebouillon bei. Nach insgesamt 30 Minuten nahm ich den Deckel ab und liess Patissons rund 10 Minuten anbräunen.

Ich dekorierte mit einem Rosmarinzweig.

Zuerst halbierten wir die Patissons.

Dann assen wir Füllung und Fruchtfleisch zusammen, die Schale liessen wir zurück. Wären die Patissons jünger, hätte man sie mitessen können.

Wie es geschmeckt hat? Einfach selbst ausprobieren, es gibt unzählige Möglichkeiten, ein eigenes Rezept zu kreieren und auch im Internet findet man Rezepte. Das Ausprobieren auf der Basis “Was hat es vorrätig in Haus, Garten, Kühlschrank und Schränken” – macht Spass.

Auch das beste Rezept
ist nicht jedermanns Geschmack.

Fred Ammon

Dank
Ich danke Doris, die mir Zatar mitgebracht hat. Wir gaben hochwertiges Olivenöl in ein Schüsselchen, tauchten frisches Tomaten-Olivenbrot hinein und wendeten es kurz in Zatar. Dazu ein Glas Wein und gute Gespräche – und die Welt ist in Ordnung.
Danke auch meinem Sohn. Er isst mit Begeisterung und Offenheit für Neues, was aus meiner Küche kommt. Egal, welche Geistesblitze mich beim Ausprobieren beflügeln.

Musik
Five Little Pumpkins

“Patissons” klingt sehr Französisch und ich kombiniere sie mit Musette. Die Valse Musette ist ein französischer Gesellschaftstanz im 3⁄4-Takt. Oft mit Akkordeon gespielt.
Französische Akkordeonmusik
Amélie
Valse musette
Akkordeon Musette