Erdbeer-Velohüsli

Beim saisonalen Dekorieren des Velohüslis liess ich mich diesen Frühling vom Buch “Frühlingstraum” inspirieren.

Und beim Malen des Velohüslis half meine Tochter Marian.

Es regnet oft diesen Frühling. Aber es gibt immer wieder schöne Momente. Der Garten und das Unkraut – äxgüsi, die Wildkräuter – schätzen die feuchte Erde.

In meinem Garten macht sich der Giersch breit. Statt das Eliminieren “Jäten” zu nennen, sollte man ihn einfach aufessen, beispielsweise Spinat oder einer Gemüsequiche beifügen. Er ist mega gesund!

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

So, wie man mit Bärlauch Pesto machen kann, gelingt es auch mit Giersch. Beschrieben im Frühlingsbuch aus dem Callwey Verlag.

In solchen reich illustrierten Büchern schmökere ich gern, wenn sich ein Blues ankündigt und ich einen Energie- und Kreativitätsschub benötige.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Davon liess ich mich gern inspirieren.

Noch herrschte Frühlingserwachen im Velohüsli.

Wir schliffen die Wände mit dem Schwingschleifer ab – bis unsere Arme zitterten und schlotterten. Gratis-Massage.
Wir räumten es aus und begannen zu malen. Auch ein alter Korbstuhl, der in der Garage vor sich hindämmerte, bekam einen Shabby-Chic-Anstrich.

Es brauchte etwas Geduld.

Nun wirkt das Velohüsli heller und freundlicher. Aussen strichen wir die Wände mit dunkler Lasur.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Als nächstes liess ich mich von Textilien inspirieren. Für einmal sollen es nicht Blumen sein, sondern ERDBEEREN!

Ich mag es, mit Textilien kreative Ideen zu verwirklichen.

Zuerst nähte ich mit drei verschiedenen Stoffen Wimpel.

Und eine dicke Erdbeere, die ich mit Stopfwatte füllte -> ein Erdbeerkissen.

Die Erdbeere kommt auf den Stuhl.

Die Wimpel hänge ich ans Fenster und an die Eingangsseite des Velohüslis.

In meinem Garten wachsen viele wilde Erdbeeren. Ich habe welche ausgebuddelt und in dekorative Töpfe gesetzt.

Das kleine Erdbeer-Sieb habe ich schon lange.

Erdbeeren in ihrer schönsten Form.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Wieder lasse ich mich vom Buch inspirieren. Es geht darum, sich Blumen ins Haus zu holen und sich mit Büchern zu entspannen. Der Titel “Lagom” machte mich neugierig.

Der Begriff “Lagom” beschreibt ein schwedisches Lebensgefühl und bedeutet “nicht zu viel, nicht zu wenig”. Oder “genau richtig”. Neben der Bezeichnung für eine ausgewogene Lebensbalance wird Lagom in Kombination mit allem benutzt, was positiv konnotiert wird: So ist es bei freundlichem Wetter “lagom warm” und mein Garten ist “lagom schön”.

Hygge ist ein Moment der Gemütlichkeit und Geborgenheit, Lagom die Philosophie des Moderaten, eine Lebensart.

Ich mache mich also auf in den verregneten Garten, geniesse die Stimmung, die Formen und Farben.

Die Clematis zeigt in jeder Blüte ein Farbenspiel.

Auch die pralle Pfingstrose zeigt sich gesprenkelt.

Die rote Rose macht den Kirschen Konkurrenz.

Fingerhut macht sich breit. Digitalis – so schön kann Gift sein.

Sie ist eine Schönheit.

Viele Knospen warten auf besseres Wetter.

Romantik pur.

Die kleinen Nelken blühen den ganzen Sommer. Jedes Jahr wieder. Ohne Pflege. Einfach so. Kleine, bescheidene Farbtupfer mit grosser Wirkung. Ich mag auch solche Menschen. 🙂

Frauenmantel ist ein Heilkraut. Anna machte gestern Rosensirup, und auch Tees aus Heilpflanzen aus dem Garten lassen sich verarbeiten. Ich habe das Gefühl, die meisten meiner Un… – nein Wildkräuter – haben Heilwirkung. Mein kleiner Garten ist ein Körper- und Seelenheilort.

In den Küchenkräuterturm stecke ich gern meine Nase.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Und damit bin ich wieder beim Callwey-Buch. Ich bereite die Gemüsewähe anders zu. Mit gekauftem Blätterteig. Auf den Teigboden kommt eine Packung Käsekuchenkäse. Tolles Wort!
Darauf lege ich Gemüse: Spargeln, Blumenkohl, Broccoli, Karotten, Zucchetti, Peperoni, Tomaten, Giersch und Reste von Bratkartoffeln von gestern.

Damit ich Karotten und Zucchetti rollen kann, dämpfe ich sie vorher.
Guss: 5 Eier. 1/2 Liter Rahm (Sahne), Pfeffer, Salz und ein Esslöffel Maizena.

Ich backe meinen pikanten Blechkuchen zuerst im Umluftbackofen 10 Minuten bei 200 Grad, dann 10 Minuten hohe Unterhitze, damit der Teigboden gebacken wird. Und dann nochmals etwa 10 Minuten Umluft, 200 Grad. Lauwarm schmeckt die Gemüsewähe am besten.

Bunte Gemüsewähe macht man einfach mit dem Gemüse, das man zur Hand hat.

Den “Flachkuchen mit Belag” gibt es in süssen und pikanten Varianten. Das in der Schweiz populäre Gebäck trägt viele Namen: Im Raum Basel nennt man den Flachkuchen “Wääja”, im Thurgau “Tülle” oder “Tünnele”, im Appenzellischen “Flade” und im Raum Bern, Solothurn oder Fribourg sagt man “Chueche”. Und im Züribiet “Wäje”. Verhochdeutscht “Wähe”.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Die Zitronengugelhöpfli habe ich heute ausprobiert.

Es gab ganz viele.

Ich produzierte gleich die doppelte Menge. Ich habe etwas Glasur (Lemoncino und Puderzucker) darüber gekleckert und Pistache darüber gebröselt.

Und ich habe spontan meine ganze Umgebung beschenkt – die kleinen Gugelhöpfli waren sehr schnell weg. Es ist so einfach, eine kleine Freude zu bereiten. Also: Schnell Zutaten kaufen, backen und liebe, kleine Geschenke verteilen. Das stärkt das Sozialeben, verhindert Einsamkeitsgefühle und hebt die Stimmung bei diesem grauen Dauerregen, nicht nur bei den Beschenkten.

Es hat Marian und mir Spass gemacht.

Zusammen backen = gemeinsame Erinnerungen backen.

Foto aus Frühlingstraum von Heide Christiansen, Callwey

Und auch Focaccia gibt es oft bei uns. Mit Oliven oder getrockneten Tomaten oder Rosmarin oder…

Und wieder zurück zu “Logum”, dem schwedischen Lebensgefühl. Im Keller entdeckte ich einen Erdbeer… ein Erdbeerding auf der Basis von Wodka. Spirit Drink.
“…inspiriert von den langen warmen Tagen des schwedischen Sommers“, steht auf der Flasche.

Jetzt wäre ich gern bei Eva auf Öland.

Ich kreiere einen Erdbeer-Drink. Dazu mixe ich den schwedischen Erdbeerschnaps mit pürierten, reifen Erdbeeren. Zwei Eiswürfel halten das Getränk kühl. 1/3 des Glases fülle ich mit der Erdbeermischung, den Rest des Glases mit Prosecco.

Auch Sanna und die Frösche im Teich zeigen sich interessiert.

Der Abend wird später und die Schatten werden länger.

Ich versuche auch, mich mit Farben und Pinsel dem Thema Erdbeeren anzunähern. Spass macht das Malen, nicht das Ergebnis. Es einfach tun, mit einer Portion Frechmut. Wer findet die Schnecke im linken Bild?

Meine Tochter hat für mich Erdbeergeschirr kreiert.

Ich freue mich sehr!

Die Tassen, das Krüglein und die kleine Schale hat sie auch innen und unten liebevoll bemalt.

Ich merke mir das Wort “Logum”. Zum Wohlfühlen gehört für mich Teilen. Wenn ich zuhause bin, sind Gäste immer willkommen. Eher im Haus als im Velohüsli.
Auch wenn der Garten nicht sehr gepflegt ist – alle sind eingeladen, Giersch & Co zu jäten. Ich fühle mich wohl in meinem Garten, denn “Logum” hat nichts mit Perfektionismus zu tun.

Meine Harmonie ist nur Balance.

Christian Morgenstern

Dank
Ich danke Marian fürs Velohüsli malen, Fränzi für das zauberhafte Geschirr und allen meinen drei Kindern und Enkelkindern, dass sie immer wieder gern in unseren Garten kommen.

Dank auch dem Callwey Verlag für die immer wieder inspirierenden Bücher.

Information
Ich habe das Wort “Velohüsli” im Text mit weiteren Velohüsli-Blogbeiträgen verlinkt. Man kann auch im Suchen-Fenster “Velohüsli” eingeben und kommt so auf weitere Velohüsli Seiten.

Interessanter Blogbeitrag zu Erdbeeren von Katharina Proch.

Buchtipps
Frühlingstraum
Die Schönsten Inspirationen Für Unvergessliche Frühlingsmomente.

Beschreibung: In diesem Callwey Buch präsentieren wir die zauberhafte Welt des Frühlings mit den schönsten Ideen und besten Rezepten, die das gesamte Frühjahr verschönern. Gezeigt wird eine ideale Mischung aus Dekorationsideen für drinnen und draußen, verlockenden süssen Leckereien und perfekten Menüs, um die ersten Sonnenstrahlen und familiäre Anlässe gebührend zu feiern. So kann jedes Zuhause in eine frühlingshafte Oase verwandelt und die Gaumen können mit Köstlichkeiten verwöhnt werden, die die Herzen höher schlagen lassen. Frühlingstraum ist die Quelle für unvergessliche Frühlingsmomente und ein strahlendes Osterfest, das in Erinnerung bleiben wird.

Lagom von Linnea Dunne

Warum sind die Schweden so glücklich? Der Lifestyle-Ratgeber Lagom (schwedisch für: “nicht zu viel, nicht zu wenig, also gerade richtig”) bringt schwedisches Lebensglück nach Hause. Denn glücklich sein hat nicht immer nur etwas mit der aktuellen Situation zu tun, es ist viel mehr die Lebenseinstellung und das Talent die richtige Balance zu finden. Die Autorin zeigt, was alles zum Lagom-Feeling gehört: neben der Ausgeglichenheit im Alltag, gesunder Ernährung und dem passenden Interior, sind Umweltschutz und der richtige Umgang mit seinen Mitmenschen ebenso wichtige Faktoren. Dies alles ergibt den Lagom-Lifestyle. (Deutsch bei Amazon, Englisch bei Weltbild)

Lagom von Niki Brantmark

Warum sind die Schweden so glücklich? Der Lifestyle-Ratgeber Lagom (schwedisch für: “nicht zu viel, nicht zu wenig, also gerade richtig”) bringt schwedisches Lebensglück nach Hause. Denn glücklich sein hat nicht immer nur etwas mit der aktuellen Situation zu tun, es ist viel mehr die Lebenseinstellung und das Talent die richtige Balance zu finden. Die Autorin zeigt, was alles zum Lagom-Feeling gehört: neben der Ausgeglichenheit im Alltag, gesunder Ernährung und dem passenden Interior, sind Umweltschutz und der richtige Umgang mit seinen Mitmenschen ebenso wichtige Faktoren. Dies alles ergibt den Lagom-Lifestyle. (Englisch, E-Book)

Musik
Beatles: Strawberry fields forever
Strawberry fields forever – London Symphony Orchestra
Suite from The Victorian Kitchen Garden for Clarinet and Harp – Paul Reade (Lagom-Stimmung)
Joachim Raff – Konzertstück for piano & orchestra in G-major, Op.76, “Ode an den Frühling”
J. Raff: Frühlingsboten
Edvard Grieg: Lyric Pieces op. 43, To Spring (An den Frühling)
Felix Mendelssohn Bartholdy, Frühlingslied – Allegretto grazioso in A-DurMys Chindli, chumm weidli Dieses Lied sang meine Mutter mit mir, wenn wir Beeren pflücken gingen.
Mys Chindli, chumm weidli ohne Gesang