Rosmarin-Menü

In meinem Garten wächst Rosmarin. Er duftet nach Sommer und erinnert mich an schöne Momente im Leben. Düfte sind beste Transportmittel für emotionale Erinnerungen.

Zusammen mit Karin kochte ich ein Rosmarin-Menü.

Gemeinsam kochen und geniessen sollte man öfters. Einfach ein Thema bestimmen und einen Termin abmachen. Keine lange Vorbereitungszeit – und Küchengespräche sind oft die Besten.

Rosmarin und Lavendel sind Sommerdüfte.

Sanna hat aber nicht viel für die beiden Pflanzen übrig.

Das Menü bestimmten wir im Voraus und teilten das Einkaufen auf. Karin brachte alles für die Vorspeise und das Dessert mit.

Rosmarin- Menü

Apéro
Kleine Toasts mit Le Parfait und Rosmarin
Spiralkartoffeln mit Rosmarin

Rosmarin-Gin-Fizz

Vorspeise
Heisser Tomme mit Rosmarin und Rosmarinhonig
mit Salatbouquet
Baquette

Weisswein: Sauvignon Blanc

Hauptgang
Lammfilet mit Rosmarinkruste
Bunte Peperoni

Amarone

Dessert
Panna Cotta mit Rosmarinhonig

Gleichzeitig bereiteten wir auch Rosmarin-Geschenke zu.

Zitronen-Rosmarin-Salz im Glas, Rosmarin-Öl und Rosmarin Sirup.

Zuerst schnitt ich Rosmarinzweige im Garten und füllte sie in einen Korb.
Für die Tischdekoration suchte ich blühende Rosen im Garten.

Der Rosmarin, Salvia rosmarinus, früher Rosmarinus officinalis, ist eine Art der Gattung Salvia und ein immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler Lamiaceae.
Der Name Rosmarin kommt vom lateinischen ros marinus und bedeutet „Tau des Meeres“, also „Meerestau“. So poetisch!
Rosmarin-Sträucher können bis zu zwei Metern hoch werden und können in den wärmeren Monaten blühen, im Süden das ganze Jahr über.

Die Royal Horticultural Society (RHS) bestimmte 2020 aufgrund von DNA-Analysen die Einordnung von Rosmarinus in die Gattung Salvia. Rosmarin und Salbei sind also verwandt.

Die schmalen, ledrigen Blättchen des immergrünen Rosmarinstrauches wirken wie breite Nadeln.

In der Küche sind sie Multitalente. Ihr kräftiges Aroma passt zu Fleisch, Geflügel, Fisch, mediterranem Gemüse wie Tomaten, Zucchetti, Peperoni oder Auberinen. Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen sind himmlisch und auch ein Rosmarin-Risotto schmeckt gut. Rosmarin lässt sich gut mit Knoblauch und Olivenöl kombinieren.

Da sich das ätherische Öl der Rosmarinnadeln beim Erhitzen gut entfaltet, soll man sie bereits zu Beginn der Zubereitung beifügen. Rosmarinblätter können aber zäh sein, deshalb sollte man sie für Gerichte, in denen sie mitgegessen werden, kleinhacken und sie beispielsweise in Saucen abseihen. Die hellvioletten Blüten dekorieren Salate. Bienen fühlen sich magisch vom Rosmarin angezogen. Rosmarinhonig, in dem das ganze Aroma der Pflanze enthalten ist, gehört zu den delikatesten Honigsorten.

Für das Rosmarin-Öl Rosmarin in eine Flasche geben. Pfefferkörner und drei Peperoncini beigeben. Die Flasche mit Öl füllen. Kühl lagern.

Die Peperoncini wachsen in meinem Garten. Ich habe einen Topf mit einer Pflanze in Italien auf einem Markt in einem kleinen Dorf gekauft.

Den Rosmarin-Sirup brauche ich für den Apéro-Drink.

Ich lasse vier grosse Rosmarinzweige mit einem Liter Wasser, einem Kilogramm braunem Zucker und dem Saft einer Zitrone aufkochen und zehn Minuten ziehen. Danach siebe ich den Sirup ab und lasse ihn nochmals fünf Minuten köcheln.

Der Sirup wird sofort in heiss gespülte Flaschen abgefüllt. Er wird dunkel und kühl gelagert.

Ich gebe etwas Sirup und Eiswürfel in die Gläser, und je zu einem Drittel Gin, Prosecco und sprudelndes mediterranes Tonic.

Mit je einer Scheibe Zitrone und Limone und einem Rosmarinzweiglein dekorieren.

Trotz Regen entsteht etwas Südseezauber.

Für den Apéro steckte ich Kartoffeln auf zwei Spiesse, schnitt sie spiralförmig ein, bepinselte sie mit Olivenöl und würzte sie mit fein geschnittenem Rosmarin und grobem Salz.

Unbedingt runde Spiesse verwenden – meine eckigen waren nicht geeignet! Aber kochen lernt man durch Kochen.

Ich buk sie im Ofen goldbraun und servierte sie mit getoasteten Baguettescheiben mit Le Parfait zum Apéro.

Die Tannenbäume auf den Servietten kann man auch als Rosmarinzweige sehen. 🙂

Und nun übernahm Karin die Kochmütze. Sie viertelte einen Tomme, legte ihn auf Alu-Folie, würzte ihn und träufelte Rosmarin-Honig über den Käse. Das gut verschlossen Käsepäckchen erwärmte sie im Ofen und bereitete unterdessen das Salatbouquet zu.

Sie servierte die Vorspeise dekoriert mit Kapuzinern aus dem Garten und einem frischen Stück Baguette.

Man beachte: Mit viel Liebe zum Detail schuf sie mit Kapuzinern und Schnittlauch eine Dekoration.

Ich hatte bereits am Vortag ein Lammfilet mit Rosmarinöl, Pfeffer und Knoblauch mariniert.

Nun salzte und pfefferte ich das Fleischstück, briet es kurz scharf an und garte es bei reduzierter Hitze rund sechs Minuten weiter. Ich nahm es aus der Pfanne und löschte den Bratensatz mit Rotwein ab.
Das Filet legte ich in eine feuerfeste Form, bestrich es mit einer Paste aus fein gehacktem Peterli und Rosmarin, einer gepressten Knoblauchzehe, etwas Senf, wenig Olivenöl und Paniermehl.

Im auf 250 Grad vorgeheizten Ofen gratinierte ich es unter dem Grill, bis die Kruste goldbraun war.

Für die Sauce schnitt ich eine Schalotte und Rosmarinnadeln fein und gab sie in den Wein. Zudem gab ich Kalbsfond bei. Ich liess die Sauce leise köcheln und seihte anschliessend die Zwiebeln und den Rosmarin ab. Zum Schluss rührte ich ein grosses Stück Butter in die Weinsauce und schmeckte mit Pfeffer und Salz ab.

Mit den bunten, grillierten Peperoni ergab sich ein Farbenfrohes Bild.

Es schmeckte ausgezeichnet.

Während ich den Apéro zubereitete, kochte Karin Panna Cotta.

Nun stürzte sie es und dekorierte mit einer kleinen Rose aus dem Garten und einem Rosmarinzweig.

Wenn der Tag und die Nacht so sind,
dass du sie mit Freude begrüsst,
und das Leben dir duftet
wie Blumen und würzige Kräuter
– das ist dein Erfolg.

Henry David Thoreau, 1817 – 1862, amerikanischer Schriftsteller und Philosoph

Dank
Danke, Karin, für den wunderschönen Rosmarin-Abend.

Musik
Schön Rosmarin, Kreisler
Franz Schubert, Rosamunde