Sannas erste Woche

Am 15. Januar durften wir unseren Labrador-Welpen Sanna im Toggenburg bei der Züchterfamilie abholen. Und nun ist sie schon eine Woche bei uns.

Sanna und wir erleben und lernen viel. Und wir sind glücklich.

Zuerst: Es ist nicht so, dass mein Lifestyle- und Reiseblog zu einem Hundeblog mutiert. Ich werde in den nächsten Wochen zwar nicht weit reisen, aber noch viele Reisethemen warten darauf, bearbeitet zu werden.

Mein Traumziel im Herbst: Mit Sanna über Thüringen nach Schweden reisen und Eva und Maja, ihre Golden Retriever Hündin, auf Öland besuchen. Bis dahin muss Sanna noch viel lernen – und ich wohl auch.

Evas Maja auf Öland ist jetzt ein Jahr alt und kann schon ganz viel. Sanna lernt auch sehr viel, steht aber noch am Anfang.

Sanna hat ein tolles Geburtsdatum: 11.11.22.

Jolene, Sannas Mami, ist eine sehr liebe Hündin und eine gute Mutter.

Sanna hat einen beachtenswerten Ahnenpass. Wir wollten einfach einen Hund, ihr Stammbaum ist uns nicht wichtig. Aber dass ihre Grossmutter Bonbon heisst, finden wir lustig.

Bereits vor Weihnachten durften wir Sanna besuchen.

Wir durften zwischen zwei Welpen auslesen.

Im Bruchteil einer Sekunde war mir klar, wer unser Hund wird: Die Kleine, die süss ist und zugleich ein kleiner Haifisch.

Sanna hat eine Farbe, die man in Fachkreisen “Champagner” nennt. Sie hat eine schöne Zeichnung, weisse Flügeli!

Sie ist also nicht schwarz wie Zubin, mein pensionierter Blindenhund, der vor einigen Jahren starb.

An meinem Geburtstag am 3. Januar besuchte ich Sanna nochmals.

Schon kamen offizielle Anmeldungen, damit ich die Hundesteuer nicht verpasse und auch für die Welpenschule wurde Sanna bereits angemeldet.

Sanna kam 12 Tage später von ihren Geschwistern und ihrem Mami weg. Sie war gewohnt, wann immer sie wollte, Körperkontakt zu haben. Dies wird auch noch in den nächsten Wochen so sein. Sie soll mit einem gewissen Mass von Urvertrauen ins Leben starten können.

Alles war für Sanna bereit – UND vor allem weggeräumt.

Auch sie räumt auf.

Ich brachte eine Matratze ins Wohnzimmer. So kann ich auch während der Nacht mehrmals mit Sanna in den Garten.

Unser erster Abend: Sanna schläft bei mir auf dem Sofa, Negroni und Sofie schleichen sich nach Hause und ich arbeite noch etwas.

Pipi ist noch nicht perfekt, bei wilden Spielen geschieht manchmal ein Malheur. Die nun omnipräsenten Kotbeutel brauche ich – bisher – nicht  nur im Garten.

Als Mutter von drei Kindern dachte ich, das mehrmalige nächtliche Aufstehen sei Peanuts! Denkste. Zudem hat Sanna keine Hemmungen, auch nachts einfach über mich zu steigen, an den Ohren zu knabbern und Mist zu machen.

20 bis 22 Stunden schlafen Welpen täglich, las ich in einem Buch.
Sanna hat das Buch offensichtlich nicht gelesen.

Sie hat die weltschönste Nase!

Bereits am Tag nach der ersten Nacht bekam Sanna Besuch. Sie durfte mit der Hawaneserhündin Mia und mit Aponi, der weissen Schäferhündin, spielen. Mia hatte Angst – und Aponi interessiert sich mehr für Bälle, als für Welpen. Also eine gute erste Erfahrung mit Hunden ausserhalb des Rudels.

Und Spiegel lernte sie auch kennen. Sie suchte am Ende des Spiegels – fand den anderen Hund aber nicht dahinter.

Marian amüsierte sich, wie Sanna im Fressnapf stand und aus dem Wassernapf schlabberte.

Danach träumte sie noch von ihren Abenteuern.

Lernerfahrungen macht Sanna auch mit unseren beiden Katzen Sofie und Negroni. Die Katzen wollen partout nicht mit ihr spielen, ertragen den Wildfang aber mit einer gewissen Katzen-Gelassenheit – manchmal.
Sofie ist hässig, sie braucht keinen Hund.

Am Dienstag war der grosse Höhepunkt im Fressnapf. Sanna hat allgemein für Unterhaltung und Erheiterung gesorgt. Sie besitzt nun alles, was ein Welpe haben sollte – und noch einiges mehr. Futter, Spielzeug, Leckerlis, Schleppleine, Leine, pink Bauchstrapse, Box fürs Auto…

Die pinken Strapse um den Bauch findet sie unnötig.

Nachts ist Sanna ein Polizeihund, allerdings nur mit Blaulicht, ohne Sirene.

Am Mittwoch war weitgehend Ruhetag. Dann dreht sie aber zuhause auf.

Die Tage gehen ins Land. Unruhige Nächte, und es gilt immer mal wieder was Neues zu entdecken. Sanna wächst zusehends.

Mit den Bauchstrapsen und der Langleine geht es immer besser.

Das Säuliamt ist eine schöne Gegend, fast vor der Haustüre beginnt die Natur.

Sanna hat bereits Kühe, Schafe, ein Pferd und Hunde kennengelernt. Traktoren und Autos fürchtet sie noch ein wenig.

Und sie stand Auge in Auge mit einem gefährlichen Stier.

Sie knackt raffiniertes Lern-Spielzeug.

Schaut sich alles genau an…

… um dann selbst loszulegen.

Der Mensch braucht lange,
seinen Hund zu erziehen.
Der Hund aber
hat seinen Menschen sehr schnell erzogen.

Oliver Jobes

Informationen
Züchterfamilie Wirsch
Kynologischer Verein Affoltern am Albis (Sannas Welpenschule)
Mein Artikel im Affolter Anzeiger: Hundehaltung

Dank
Mein Dank geht an die Züchterfamilie Wyrsch im Toggenburg.
Und vor allem an Marian, die mir Fotos und Filmchen zur Verfügung gestellt hat, und mir hilft mit Sanna. Sie würde sie auch übernehmen, könnte ich ihr nicht mehr das bieten, was ein Hund braucht.

Musik
Abreu: Tico Tico / Barenboim · Berliner Philharmoniker, Berliner Philharmoniker
Funny Piano
Relax your Puppy

Buchtipps
Kleine Hundephilosophie
Hunde sind authentisch, leben im Hier und Jetzt und lieben ihre Freunde (uns Menschen) mit all ihren Fehlern. Sie sehen Möglichkeiten und keine Hindernisse, und geniessen das Leben in vollen Zügen. Die Journalistin und Hundetrainerin Sarah Klüss vermittelt uns diese und überraschende weitere Aspekte mit viel Gefühl und einem Augenzwinkern. Ein liebevoll gestaltetes Buch, das allen Hundefans tiefere Einblicke in das Seelenleben des Vierbeiners an ihrer Seite schenkt und auch ihr eigenes Menschsein noch einmal ganz neu beleuchtet. Die kleine Hundephilosophie ist somit viel mehr als nur ein Ratgeber über Haustiere – es ist ein Buch darüber, was wir von unseren Hunden lernen können.