Letzte Blumen

Gestern beschenkte ich mich mit Blumen.

Im Garten blühen noch die letzten Rosen, Fingerhut und Löwenmäulchen.

Ich liebe diesen “Vasenkranz” mit sieben Gläsern. Ich stelle den weissen Metallring in einen Teller, in dessen Mitte ein “Robin”, ein Rotkehlchen, prangt.

Ich freue mich sehr über diesen letzten Blumengruss – alles aus meinem Garten – und ich freue mich schon jetzt auf den Frühling.
Doch nun soll der Garten erst mal friedlich ruhen. Die Natur macht es uns vor: Aktive Zeiten wechseln mit stillen Rückzugszeiten, während denen sich in aller Stille – und oft unsichtbar – Neues vorbereitet.

Schlussendlich kommt das kleine Bouquet auf den alten Nachttisch im Eingangsbereich.

Auch die Hortensien haben noch Blüten, die dem Schnee vor ein paar Tagen getrotzt haben. Sie dürfen jetzt auch ins warme Haus.
Ich stecke die Blütendolden in einen Steckmooskranz. Das geht ganz schnell.

Ich finde in meinem vorweihnachtlichen Sammelsurium weisse Holzsterne, die lege ich einfach auf die Hortensienblüten.

Dieser Kranz kommt ins Cheminée, neben den Topf mit “eingemachten” Christbaumkugeln.

Ich habe mir drei Blumen, drei Amaryllis gekauft. Zuerst binde ich die Stiele zusammen – denn oft spalten sie sich in der Vase.

Im Keller hole ich die Vase, die zu meinem Weihnachtsgeschirr gehört. Leider ist es nicht vollständig – falls jemand Stücke davon in einem Flohmarkt entdeckt…

Ich liebe diesen Tannenbaum auf dem Geschirr, die Vase hat aber eine ziemlich enge Öffnung. Alles kann ich nicht reinstopfen.

Im Garten schneide ich vom Kirschbaum drei Zweige. Barbarazweige. Meine Eltern tauften mich Regula Barbara – und so fühle ich mich diesem alten Brauch verbunden.
Der 4. Dezember ist Barbara-Tag.

Barbara ist die Heilige der Bergleute und Tunnelbauer. Und der Feuerwehr.

Der Brauch geht seit dem 13. Jahrhundert auf eine Überlieferung zurück, nach der die heilige Barbara auf dem Weg ins Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäss mit Wasser. Er blühte genau an dem Tag, an dem sie das Martyrium erlitt.

Nach regionalem Volksglauben bringt das Aufblühen der Barbarazweige Glück im kommenden Jahr.

Meine Namensgeberinnen, sowohl die Heilige Regula als auch die Heilige Barbara, wurden geköpft – kein Wunder, bin ich oft kopflos.

Ich stellte zuerst die Amaryllis, danach die Barbarazweige in die Vase.

Mit grünen Zweigen füllte ich den Strauss auf – so wenig eben in die Öffnung der Vase passte.

Der Strauss bleibt auf dem Schiefertisch vor dem Fenster stehen. Ich nehme mir vor, mich ab und zu an diesen Tisch zu setzen, eine Kerze anzuzünden und einen Kaffee aus einer zur Vase passenden Tasse zu geniessen.

Träume und Wünsche müssen manchmal sterben
wie Blumen im Winter.
Aber ihre Samen überleben in der Erde
bis zum nächsten Frühling.

Unbekannt

Musik
“Es ist ein Ros’ entsprungen” ist ein ursprünglich zweistrophiges, kirchliches Weihnachtslied von Michael Praetorius aus dem 16. Jahrhundert. Es erzählt von einer Rose, die mitten im Winter erblüht. Seine schlichte, getragene Melodie eignet sich hervorragend, um unterschiedliche Klangfarben zu entdecken.
Es ist ein Ros’ entsprungen, Violine
Es ist ein Ros’ entsprungen, Klavier
Es ist ein Ros’ entsprungen, Jazz
Es ist ein Ros’ entsprungen, Flashmob
Es ist ein Ros’ entsprungen, vierstimmig
Es ist ein Ros’ entsprungen, vier Posaunen
Es ist ein Ros’ entsprungen, Panflöte und Gitarre
Es ist ein Ros’ entsprungen, Roger Whittaker
Es ist ein Ros’ entsprungen, Nana Mouskouri
Es ist ein Ros’ entsprungen, Kanon
Es ist ein Ros’ entsprungen, wer kennt das Instrument neben der Gitarre?
Es ist ein Ros’ entsprungen, Karaoke Version – zum Mitsingen:-)
Es ist ein Ros’ entsprungen, bearbeitet von Johannes Brahms
Es ist ein Ros’ entsprungen, bearbeitet von Emanuel Alder