Brotkuchen und Rosenkränze

Manchmal brauche ich einen kreativen Tag. So auch diesen Samstag, als ich einerseits Blumen zu Kränzchen bearbeiten und unter dem Eindruck meines Ausflugs ins Tessin Gnocchi und Aprikosen-Brotkuchen backen wollte.

Am Freitag besuchte ich den Markt in Rapperswil. Es regnete, aber die Rapperswiler Altstadt ist immer eine Reise wert.

Trotz Regenwetter kann man hier flanieren und in hübschen Geschäften den Versuchungen erliegen.

Empfehlen kann ich die Nussbrötchen im Café Hintergass.

Auf dem Markt kauften Rita und ich Sonnenblumen und Rosen.

Ich mache NIE Wettbewerbe, denn ich gewinne nie. Als ich mir Blumen kaufte, forderte mich eine Verkäuferin auf, zu raten, wie viele Rosen in einem bestimmten Strauss seien. Ich schaute schnell zum grossen Strauss hin und sagte spontan 52. Weder mein Alter noch mein Jahrgang! Die Zahl kam einfach aus dem Bauch gepurzelt. Die beiden Verkäuferinnen sahen sich an… Es waren tatsächlich 52 Rosen. Sie überreichten mir den Strauss. Einen solchen Rosenstrauss habe ich noch nie in meinem Leben bekommen.

Zuhause stellte ich den Strauss ein.

Und nun platziere ich ihn immer wieder neu, um mich selbst zu überraschen. 🙂

Jede der 52 Blüten ist eine Persönlichkeit, einmalig, einzigartig.

Am Samstag machten Marian und ich vier Kränze, allerdings nicht aus meinen 52 Rosen.

Neben den 20 Rosen von Rosen Nydegger kaufte ich in weiteren Läden Schleierkraut und Blumen, deren Namen ich nicht kenne.

Weiss jemand, wie die heissen?

Marian hatte Ringe mit Steckkit gekauft. Gemeinsam suchten wir Grünzeug und Blumen aus dem Garten. Rosen blühen im Moment fast keine, nur kleine rosa Röschen.

Aber da ich keine gute Gärtnerin bin, gibt es beispielsweise blühende Petersilie. Zum Glück schweben viele dicke, farbige Wolken im Grün: Hortensien. Sie bringen Fülle!

Zuerst steckten wir je fünf gekaufte Rosen in die grüne Masse, dann bauten wir langsam rundherum unsere Kreationen auf. Zum Schluss steckte Marian an den äusseren Rand Efeublätter.

Entstanden sind vier unterschiedliche Kränzchen.

Welchen würdest Du auswählen?

Danach ging es in die Küche. Zuerst standen Gnocchi mit Ricotta, Gries und mega vielen Kartoffeln auf dem Programm.

Im Rezept stand, man solle die Kartoffeln im Backofen eine Stunde bei 200 Grad garen, sie bleiben so trockener. Um sicher zu gehen, gab ich am Schluss noch etwas Mikrowelle dazu. Zuerst konnte ich die dumpfen Knaller nicht orten – dann sah ich, dass die Kartoffeln explodiert waren. Also, diesem Rezept glaube ich gar nichts mehr. Schälen konnte man die nicht pulverisierten Kartoffeln auch nicht!

Doch zum Ergebnis: Da schweigt des Sängers Höflichkeit.
Pampe!!!!
Das ist erst der Teig, aber gekocht sahen die Gnocchi nicht wirklich viel anders aus.

Sie schmeckten mit Salbeibutter gut. Aber definitiv kein Augenschmaus. Und wir hatten mutig die dreifache Rezeptmenge gemacht!

Besser gelang aber die Brottorte, inspiriert von Agnese Zraggens Komposition mit Aprikosen.

Der Teig füllt ein grosses Blech. Dazu werden leicht in Amaretto oder Grappa und Aprikosenkonfitüre gedünstete Aprikosen serviert.

Das Rezept könnt Ihr downloaden, aber ohne Gewähr. 🙂

Dann verschenkten wir Kränze und genossen Brottorte. Das machte viel Freude, uns, und anderen.

Ich liebe solche Tage!

Man hat sein Glück nicht gemacht,
vermag man nicht,
es zu geniessen.

Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues, 1715 – 1747

Rezept Torta di Pane mit Aprikosen

Dank
DANKE, liebe Rita, für den gemütlichen Regenmorgen in Rapperswil und DANKE Marian, dass Du Dich immer wieder auf die schrägen Ideen Deiner Mutter einlässt und sie mit mir voller Ausdauer realisierst.
Zu zweit macht es viel mehr Spass!

Musik
Dmitri Shostakovich, Walzer 

 

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Naturwissen und wissenschaftliche Methoden

  1. ritanna

    Traumhaft die 52 Rosen ! Ich mag sie Dir von Herzen gönnen – und geniesse sie auch! Regula, Du fragst welchen Blumenkranz ich wählen würde: den ersten und dann noch den letzten. Wunderschön habt Ihr gekränzt, zu einer Hochzeit ? oder gar für 2 Paar Zwillinge? Könnte ja sein.
    Ja die Rosenstadt Raperswil gibt was her, fürs Gemüt, kulinarisch und immer läuft was. Herrlich wie Du mit jemanden immer wieder neue Ideen bekochst, bebackst.
    Bei mir fallen schon die Zwetschgen. Also gibt es diese Beilage; anstatt mit Amaretti gewürzt, mache ich es mit Ainis.
    Einewäg, vielen Dank für die dreifache Anregung; Rapperswil, Rosenkränze, und Brottorte mit Aprikosen.

  2. Mary

    Hat Spass gemacht!! Und die Kränze sind soooo schön geworden. Auch der Gaumenschmaus war toll, wahre Schönheit kommt ja bekannterweise von Innen 💜

  3. Adrian Spiegel

    Hab unter Rosenkranz als Katholik zuerst an die Gebetsschnur gedacht. Die man/frau im Kloster Einsiedeln kaufen und dann gleich segnen konnte.
    Umso herrlicher deine ganz persönlichen Rosenkränze zu bestaunen und natürlich dein Rosenglück in der Rosenstadt Rapperswil.

  4. Karin

    Wunderschön, macht richtig Lust auf Rosen und Rapperswil!

  5. Bärbel

    Den oberen und den unteren Rosen-Kranz mag ich ganz besonders.
    Sie sind alle wunderschön geworden.
    Letztes Jahr habe ich Hortensienkränze gebunden. Auch alle unterschiedlich.
    Diesen habe ich behalten, die anderen verschenkt:
    https://www.fotocommunity.de/photo/herbstlich-und-so-baerbelles/43129843
    Vllt. lässt sich der Link öffnen…
    Liebe Grüße Bärbel

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