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25. Mai 2020

Ideen für die Cocooning-Zeit

Sabine lernte ich auf einer Medienreise zu den Bodenseegärten kennen.
Und ich habe im Blog bei den “Kräuterfrauen aus vier Ländern” über sie und ihren Garten berichtet.

Von der passionierten Heilpraktikerin kann man viel lernen und wir hatten auch nach dem Besuch in Radolfzell weiterhin Kontakt mit guten Gesprächen.

Nun habe ich von ihr einen Beitrag bekommen, den ich gern in meinen Blog übernehme.

Eigentlich wollte ich „nur“ ein kurzes Rezept über die Holunderblüten für die Küche und den Gaumen aufschreiben und ausprobieren, aber schon ist es geschehen.

Der Holunder, auch hier bei uns im alemannischen „Holder“ oder „Holler“ genannt, hat mich in seinen Bann gezogen.

Seit alters her gilt der Hollerbusch, der bis zu 10 Meter hoch werden kann, als Schutz-, Lebens- und Todesbaum. Um den Holunder ranken sich rund um den Erdball, zu allen Zeiten, insbesondere bei den Kelten, Rituale, Märchen und Geschichten. Heiltränken aus Holunderblüten und -beeren wird eine besonders heilsame Wirkung zugesprochen.

Foto: Sabine Christ

Wir alle kennen das Märchen „Frau Holle“, das vom Holler handelt.

Alte Ringel Sprüche wie:
“Ringel, Ringel, Reihe
Wir sind der Kinder dreie,
sitzen unterm Holderbusch
rufen alle Husch, Husch, Husch.

Wie verachtet ist jedoch der hängende Hollerzweig im Mai, an der Haustür bei Familien mit einem jungen Mädchen.

Gleichzeitig wächst der Holler Strauch in der Nähe der Menschen und gilt als großer Schutzbaum. In meinem Garten hat er sich an allen vier Grundstückseiten niedergelassen und ich bin sehr dankbar über diese wunderbaren Sträucher.

Die Holunderbüsche, die jetzt, während den Eisheiligen, zu blühen beginnen und langsam ihre kleinen, weissgelblichen Blüten in Trugdolden erstrahlen lassen, erhellen nicht nur mit ihren aufrecht zum Himmel schauenden Blüten unser Gemüt. Auch der süssliche, charakteristische Duft motiviert, die seit Alters her bekannte Heilpflanze in unsere Küche und Volksheilkundliche Apotheke aufzunehmen.

Foto: Sabine Christ

Hollerküchle im Bierteig
Zutaten für 2 Personen

15 Holunderblüten
150g Mehl
2 Eier, getrennt
Salz
1/8 – 1/4 l Milch oder Bier
1EL Öl
Backfett zum Ausbacken

Foto: Sabine Christ

So wird´s gemacht
Holunderblüten mit Stiel frisch pflücken, vorsichtig abbrausen und abtropfen lassen.
Mehl, Eigelb, Salz, Milch oder Bier und Öl zu einem dickflüssigen Teig verrühren. Das Eisweiss steif schlagen und vorsichtig unter den Teig ziehen.
Bratfett in einer Frittierpfanne oder einer Fritteuse erhitzen.
Holunderblüten am Stiel halten, in den Teig eintauchen und im Fett ausbacken.

Dazu eine Vanillesauce servieren.

Foto: Sabine Christ

Ein alter Brauch besagt:
Wer am meisten frisch gebackene Holler Küchle an Johanni (Sommersonnwende) isst, springt am höchsten übers Sonnwendfeuer.

oder
Nimm das Backfett (Schweinefett) der Holleküchle vom Johannitag und bereite eine Heilsalbe zu. (alter Brauch von Allgäuer Bauersfrauen).

Es grüsst Euch von Herzen aus der Kräuterküche
Sabine Christ, Hildegard Heilpraktikerin

Rezept Hollerküchle zum Downloaden

Informationen
Bodenseegärten
Wissenswertes über den Holunder

Buchtipp
Pflanzen der Kelten“ von Wolf -Dieter Storl

 

 

 

 


Musik
Keltische Musik