Gletscher, Kampfkühe und Cholera

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Dass sich die Gletscher viel zu schnell zurückziehen, weiss man aus den Medien. Schaut man aber auf einen Gletscher hinunter, ist man tief betroffen, wie schnell es geht. Dies betrifft beispielsweise den Rhonegletscher, wenn man über die Furka fährt, den Fiescher Gletscher bei Bellwald und den Aletschgletscher, den grössten und längsten Gletscher der Alpen.

Genau erkennt man die obere Grenze des Eises des Aletschgletschers um die Mitte des vorletzten Jahrhunderts. Seit 1850 hat die Eisdicke um teilweise über 100 Meter abgenommen.

Foto von Adolphe Braun (1811 – 1877), Musée de l’Elysée, Lausanne

Während der letzten Eiszeit, vor rund 18.000 Jahren, bedeckte das Eis alle Bergrücken zwischen Bettmerhorn und Riederhorn – lediglich deren Spitzen waren eisfrei. Man erkennt dies leicht an der Form des Gesteins. Während das eisbedeckte Gebiet durch die Gletscherbewegung wie geschliffen erscheint, weisen Bettmerhorn und Eggishorn schroffe Formen auf.

Einen ersten Eindruck und Wissen um die Welt der Gletscher verschafften wir uns im museumsdidaktisch überzeugenden World Nature Forum in Naters bei Brig.

Mit spannenden Filmen, interaktiven Erlebnisstationen, Info-Grafiken und Ausstellungsobjekten wird in der Ausstellung der Forschergeist der Besucher geweckt und auf zentrale Fragestellungen im Umgang mit diesem Naturerbe verwiesen.

Das World Nature Forum wurde im Rahmen des European Museum of the Year Award 2019 mit dem Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet – verdienterweise!

In der interaktiven Ausstellung erlebt man das Welterbe mit allen Sinnen und taucht spielerisch in die interessante, vielseitige Welt der Alpen ein.

Das “UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch” steht unter dem Dach von “World Heritage Experience Switzerland” und  zeigt exemplarisch die alpine Gebirgsbildung auf und umfasst mit einer Fläche von 824 Quadratkilometern beinahe die gesamten Berner Hochalpen auf dem Gebiet der Kantone Bern und Wallis – rund um Eiger, Mönch und Jungfrau. Rund 90 Prozent der Fläche des Welterbes sind von Fels und Eis bedeckt. Der Aletschgletscher “entspringt” auf 3800 Metern über Meer.

Zudem erfüllt das Welterbe-Gebiet drei von vier möglichen Kriterien der UNESCO, um auf die Welterbe-Liste aufgenommen zu werden.
In der Charta vom Konkordiaplatz erklären die 23 Schweizer Welterbe-Gemeinden, dieses Gebiet in seiner ästhetischen Vielfalt und Einzigartigkeit für die kommenden Generationen zu bewahren.

Der Konkordiaplatz liegt mitten auf dem oberen Aletschgletscher auf rund 2700 Metern über Meer. Er ist eine sechs Quadratkilometer grosse und nur wenig geneigte Eisfläche, wo drei grosse Firnströme zusammenfliessen. Der Gletscher hat hier eine Eisdicke von mehr als 900 Metern, gegen Süden nimmt sie allmählich auf rund 150 Meter ab.

Bereits im Eingangsbereich des Museums kann man sich anhand des riesigen Reliefs orientieren.

Gleich zu Beginn nimmt man sich einen Ball, der durch die Ausstellung begleitet. Rebecca Schmid, Projektleiterin von UNESCO-Welterbe Swiss Alps, machte uns mit viel Herzblut eine einzigartige Führung durch ihr Museum.
Ein Museum wie dieses kann man nicht beschreiben, man muss es sehen!

Das beeindruckend gestaltete Treppenhaus führt in die Ausstellung im ersten Stock.

Hier kann man beispielsweise in einem Sandkasten eine Landschaft formen. Hält man dann die Hand über die Sandberge, regnet es, und man kann verfolgen, wie sich das Wasser verteilt und wo es liegen bleibt.

Am Aletschgletscher wird konstant geforscht.

Früher mit einfachen Messlatten, welche die Bewegung des Gletschers aufzeigten.

Heute wird mit modernsten technischen Mitteln geforscht.

Die Eismassen geben verlässliche Hinweise zu allen grösseren Klimaveränderungen der letzten 3200 Jahre in der Region. Informationsträger sind fossile Baumstämme und ihr Wurzelwerk, die der Gletscher bei einem früheren Vorstoss einmal überfahren haben muss und nun während seines aktuellen Rückzuges wieder freigibt.

Anhand dieser Baumstämme erkannte man die wechselvolle Geschichte des Gletschers. Bis etwa 1200 v. Chr. muss der Gletscher signifikant kleiner gewesen sein als heute. Von 1200 bis 1110 v. Chr., von 850 bis 750 v. Chr. und von 350 bis 250 v. Chr. wurde ein Wachstum des Gletschers festgestellt. Jedoch ist der Aletschgletscher von 900 bis 400 v. Chr. kleiner gewesen als heute, wie auch während rund 350 Jahren rund um Christi Geburt. Um 300 mass der Gletscher eine vergleichbare Länge wie während des Höchststandes im 19. Jahrhundert.

Mittels eines Rades kann man die Alpen virtuell falten. Nie mehr wird man an Felswänden vorbeikommen, ohne sich zu fragen, wie hier das Gestein vor rund 100 Millionen Jahren begann, sich zu falten und wie die Gesteinsmassen im Laufe der Jahrtausende verschoben und wieder erodiert wurden.

Heute haben die Alpen viele Gesichter, steile Felswände, grosse Schutthalden und weiche Hügel. Man kann diese Formen wie ein Bilderbuch lesen.

Seiten- und Endmoränen sind auch im Mittelland zu erkennen. Ich bin beispielsweise in Zürich-Wiedikon auf dem Rebhügel aufgewachsen und habe schon als kleines Kind gewusst: Ich wohne auf einer Moräne des Linthgletschers. Auch in der Region, in der ich jetzt wohne, im Säuliamt, schuf ein Gletscher eine Moränenlandschaft.

Und schon ist man mitten drin im Hier und Jetzt des eigenen Lebens. Und in den Fragen nach der Zukunft unseres blauen Planeten, von der wir nichts wissen, aber ahnen können.

Der Aletschgletscher galt nicht nur früh als lohnendes Forschungsobjekt, auch Reisende aus der ganzen Welt wollten den zugleich faszinierenden und furchteinflössenden Gletscher sehen.

Der Arzt, Naturwissenschaftler, Wissensschaftspublizist und Dichter Albrecht von Haller beschrieb 1729 im 49 Strophen von je 10 Alexandriner umfassenden Gedicht “Die Alpen” seine Gedanken und Gefühle – zu hoffen ist, dass es niemals ein Schüler auswendig lernen musste!

Haller gehörte zu den frühen Aufklärern. Er wollte wie seine Zeitgenossen Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger der gebildeten Oberschicht die Schönheit der Natur nahebringen. Damit setzten sie eine neue Denkweise in Gang – wie es heute junge Menschen aus aller Welt mit ihren Demonstrationen gegen den Klimawandel tun.

Wo landen Leute wie Haller in der Schweiz? Auf einer Banknote!

Auch andere Berühmtheiten besuchten die Jungfrau-Aletschregion. Goethe hat seine Eindrücke in seinen Reiseberichten festgehalten.

Theodore Roosevelt bestieg nach dem Abschluss seines Studiums 1881 die Jungfrau und Winston Churchill erklomm im Jahre 1894 mit einem Bergführer das Wetterhorn.

Der Gletscher forderte aber auch immer wieder Opfer. 1926 brachen vier junge Männer aus dem Dorf Kippel im Lötschental zu einer Bergtour im Aletschgebiet auf, drei Brüder und ein Kollege, alle zwischen 22 und 31 Jahre alt. 86 Jahre waren sie verschollen. Britische Touristen entdecken 2012 Überreste von drei Menschen auf dem Aletschgletscher. Freigegeben vom ewigen Eis lagen Kleiderreste, ein Fernglas, ein Portemonnaie aus schwarzem Leder mit neun Franken, eine Taschenuhr, eine Tabakpfeife, Schneeschuhe und Bergstöcke verstreut an der Fundstelle. Diese werden im World Nature Forum in Naters gezeigt.

Einfache Tatsachen lassen nachdenken. Zehn Kilogramm Schnee nimmt zehn Mal so viel Raum in Anspruch wie die zehn Kilogramm Wasser.

Im Museum entwickelt man grösste Hochachtung für die Walliser Bergbauern, die schon vor Jahrhunderten mit dem Bau von Suonen, Wasserleitungen, enorme Ingenieurleistungen vollbrachten.

Der Schriftsteller Jakob Christoph Heer zeigte 1898 mit dem später, 1932 und 1960, verfilmten Roman “An heiligen Wassern” die Bedeutung der Suonen für das Wallis auf.

Heute werden viele Suonen wieder restauriert, als Zeugen der Kulturgeschichte des Wallis, aber auch für die Bewässerung der Alpweiden.

Das Wasser aus den Suonen musste gerecht aufgeteilt werden. Eine Tessel ist ein Kerbholz, ein kleines Brettchen, worauf durch Kerben die Wasserrechte «aufgeschrieben» wurden. Tesseln dienten aber nicht nur für Wasserrechte, sondern auch als Schuldscheine und ähnliches. Wassertesseln befanden sich meist beim Inhaber der Rechte, der Wasservogt hatte ein Gegenstück dazu, häufig in Form eines Wasserscheites.

Das Museum richtet den Fokus auch in die Zukunft: Weil die Alpen als Wirtschaftsraum an Bedeutung verlieren und die Landwirtschaft in den Berggebieten langsam verschwindet, verändert sich die Landschaft, eine Rückeroberung der Alpweiden durch die Natur kann man sehr gut beobachten.

Was bedeutet das für die Demografie der Ortschaften rund um den Aletsch? Wie sollen in Zukunft die Wiesen und Weiden bewässert werden, wenn die Gletscher verschwunden sind? Wie werden die Bräuche, Dialekte und das gesamte Kulturgut erhalten, wenn niemand mehr dort wohnt? Wie soll sich der Tourismus ausrichten, wenn im Winter der Schnee ausbleibt?

Highlight der Ausstellung ist der grosse Panoramaraum, in dem auf einer 100 Quadratmeter grossen Leinwand wunderschöne Filmszenen aus dem UNESCO-Welterbe die Besucher begeistern.

Der Film von Christoph Frutiger ist von atemberaubender Schönheit.

Man kann sich auch in den alten Wagon der Jungfraubahn setzen und davon träumen, zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis auf das Jungfraujoch zur höchsten Eisenbahnstation Europas auf 3454 Meter über Meer zu fahren und dabei auf einer Länge von fast zehn Kilometern rund 1400 Höhenmeter zu überwinden.

Im World Nature Forum verschafft man sich generell einen Überblick über das Aletschgebiet, lernt dessen spannende Geschichte sowie die einmalige Natur- und Kulturlandschaft rund um diese hochalpine Natur kennen und verstehen.

Und man kann sich von Remo Jossen und seinem Team im Restaurant Jungfrau-Aletsch im Museum mit lokalen Köstlichkeiten verwöhnen lassen. Nicht verpassen die Safranbrötchen, Safran hat hier mit dem Safrandorf Mund Tradition!

Auch die hausgemachten Glacé, Säfte und Tees sollte man probieren.

Ich freute mich, im Museumsshop einen alten Bekannten zu treffen – den Gommer Gin, über den ich im letzten Herbst gebloggt habe.

Unsere zweitägige Entdeckungstour begann also im Museum in Naters, danach fuhren wir auf die Belalp, um im neu renovierten historischen Hotel “Belalp” zu übernachten.
Am zweiten Tag fuhren wir auf das Eggishorn und danach wieder nach Bellwald, in mein Chalet. Ich war mit meiner deutschen Kollegin Anne Webert unterwegs, die ich auf einer Medienreise in Thüringen kennen gelernt habe.

Erste Station nach Naters war Blatten.

Das Dörfchen mit seinen mit Steinplatten bedeckten und von der Sonne geschwärzten Holzhäusern sowie den charakteristischen Walliser Speichern ist der Ausgangspunkt für Belalp.

Von der Seilbahnstation Belalp führt ein Weg etwa 30 Minuten zum Hotel, von wo aus man freien Blick auf den unteren Teil des Aletschgletschers hat.
Anne und ich brauchte eineinhalb Stunden – weil wir mit Begeisterung Alpenblumen fotografierten.

Auf dem Weg fiel unser Blick immer wieder hinunter auf Brig.

Alpenblumen sind Überlebenskünstler. Sie müssen sich beeilen, denn die Zeit ohne Schnee ist kurz.

Dasselbe gilt auch für jemanden, der ein Frosch oder eine Kröte werden will.

Blaue Glocken.

Rosatöne.

Gelb.

Am rauschenden Bergbach blühten die Alpenrosen.

Der “Gemeine Bläuling” sitzt auf einer Teufelskralle. Eine Vorahnung auf die deftigen Walliser Sagen.

Brennnesseln brennen die Raupen offensichtlich nicht. Man kommt kaum vorwärts in den Bergen, es gibt so viel zu sehen.

Das Hotel Belalp aus der Belle Epoque schreibt seit mehr als 160 Jahren alpine Tourismusgeschichte.

Die Zimmer sind eher spartanisch eingerichtet, die Aussicht auf ein Eternitdach ist mittelprächitg, aber der Ausblick aus dem Panorama-Essraum ist grossartig.

Die Biologin Alessandra Lochmatter führte uns in die Fauna und Flora des Aletschgebietes ein.

Sie brachte ihren Partner Damian Sies mit, der eine Herde Walliser Schwarznasenschafe besitzt. Er erzählte, dass einige Schafe letztes Jahr vom Wolf gerissen wurden. Mit der Hilfe von Familie und Freunden hat er einen kilometerlangen Zaun aufgestellt. Die Schafe sind nun geschützt – bis ein Wolf auf die Idee kommt, dass er den niederen Zaun locker überspringen kann.

Insbesondere Anne, die auf alte Pflanzensorten und Tierrassen spezialisiert ist, hätte gern Schwarznasenschafe gesehen und fotografiert. Diese sind zurzeit aber hoch oben am Weiden. Wir sahen nur welche im Museumsfilm, im Kiosk, auf Hausschuhen und auf Weinflaschen.

Diese Schwarznasenschafe traf ich letztes Jahr bei Recherchen im Safrandorf Mund.

Ziegen sahen wir allerdings einige, ziemlich freche sogar.

Alessandra hatte extra Nadelbaumzweige gesucht, um uns erraten zu lassen, welche im Wald gegenüber am meisten zu finden seien. Die Ziegen frassen beide Zweige schnell auf.

Immer wenn ich mit einer Ziege in Augenkontakt bin, taucht bei mir mein Wunsch aus der Kindheit auf, einmal aus einer Ziege rauszuschauen. Die Welt muss doch ganz anders erscheinen, wenn man aus rechteckigen Pupillen schaut?
Und – es stimmt nicht, dass man vom zu vielen Fernsehen eckige Augen bekommt. Die Ziegen haben sie ohne TV.

Sauerampfern sind eigentlich bildschöne Blumen. Die Bauern mögen die Blacken aber nicht. Sauerampfer ist ein Problem, da seine Samen nicht nur mehrere Jahre im Boden überleben, sondern auch in der Gülle keimfähig bleiben. Dadurch kann er sich auf überdüngten Standorten massenhaft ausbreiten und Futtergräser verdrängen. Seine Bekämpfung ist aufwändig, da seine bis zu 1,5 m tiefen Speicherwurzeln auch noch in kleinen Teilen regenerationsfähig bleiben und neue Pflanzen bilden.

Wovon erzählt nun ein ganzer Platz voller Sauerampfern mitten in der Bergwelt?

Den Boden überdüngen die Schafe, wenn sie im Ring eng zusammengepfercht darauf warten, ihren Besitzern wieder abgegeben zu werden.
Die Burgerschaft Naters stellt auf der Belalp Sömmerungsrechte zur Verfügung. Diese dauert jeweils von Mitte Juni bis Mitte September. Ziegen und Schafe haben auf der Belalp freien Weidgang. Die Schafe im Aletschji werden an verschiedenen Läcktagen durch die Burgersäckelmeister und die Sanner (Schaftreiber) betreut. Am letzten Wochenende im August treiben die Sanner die Schafe in den ummauerten Ring.

Das Zusammenreiben dauert rund drei Tage, denn das Gebiet um den Gletscher ist gross, und die Schafe haben sich über den Sommer weit verteilt.
Durch kleine Maueröffnungen werden die Schafe aus dem Ring in die Gefiert (Färricha) der einzelnen Schafbesitzer sortiert (Schafscheide) und gezählt. Der Säckelmeister führt Buch. Die Schafbesitzer sind froh, wenn alle ihre Schafe nach der Sömmerung wieder gesund zurück sind. Im katholischen Wallis gehört zu diesem gern besuchten Schäferfest auch eine Messe. 2019: 25. und 26. August.


So wie die Schwarznasenschafe gehören auch die Eringer Kühe unabdingbar zum Wallis.


Anne, die ein Buch zu alten Rassen geschrieben hat, war überglücklich, dass wir auf eine ganze Herde stiessen, denn Eringer sind eine alte Gebirgsrasse, bei der auch die Kühe ein relativ hohes Aggressionspotenzial haben. Die Vorfahren dieser Rasse sollen bereits mit den Römern in das Gebiet des heutigen Wallis gekommen sein.


Um die Hierarchie in der Herde wird gekämpft. Für Walliser ist der Besitz von Eringer Kühen eine Ehre. Es werden Kuhkämpfe ausgetragen und eine Königin wird erkürt. Misswahlen sind nichts für Eringer Kampfkühe!

Wir mussten mitten durch die Herde durchgehen und bekamen schon etwas Herzklopfen, als diese bis zu 1000 Kilogramm schweren Tiere auf uns losstürmten. Damian stellte sich vor uns und rief die Kühe mit sicherer Stimme zur Ordnung.

Als ich hörte, dass Kühe “ein- und ausmuhen” können, musste ich laut lachen! (Am Schluss des kleinen Videos.)

Langsam wurde es Abend und bei der Rückkehr ins Hotel wartete Rebecca mit einer Überraschung auf uns.

Zita war eigens auf die Belap gekommen, um uns Sagen zu erzählen.

Es wurde ein lustiger Abend. Zita erzählte vom Tod im Weinfass.

Und was sahen wir, als wir später durch die regennassen Scheiben hinausspähten?

Am nächsten Morgen machten wir uns auf ins Tal, dann nach Fiesch und aufs Eggishorn.

Nicht nur die zahlreichen chinesischen Touristen machten endlos Selfies:-)

Ich versuchte, ein Schneefeld zu überqueren, plumpste prompt auf meinen Hintern und setzte die Besichtigung mit nassen Hosen fort.

Die Chinesen waren entsetzt, Rebecca hat mich gerettet und die Steinmännchen schienen mich auszulachen.

Es war per Zufall der Tag, an dem die Aletsch Bahnen AG den neuen “Rundweg Eggishorn” einweihten. Für den rollstuhlgängigen, rund 500 Meter langen Rundweg ab der Bergstation Eggishorn braucht man etwa eine Stunde. Dabei passiert man neun “Gletscher Lounges”.
Während des Rundgangs wird man auf sympathische Art auf die schützenswerte Gletscherwelt sensibilisiert und bekommt Fakten und Wissen vermittelt.

Rebecca probierte alles auch – und konnte trotz Schablone das Matterhorn in den dichten Wolken nicht ausmachen.

Aber unser Chalet entdeckten wir! Und dahin machten wir uns auf, um noch ein paar Tage mit Freunden das Wallis zu geniessen.
Was wir leider nicht besichtigen konnten, wegen Umbau geschlossen: Die Villa Cassel. das ist ein Grund, bald wieder einmal das Aletschgebiet zu besuchen – am liebsten mit der Wallserin und Tourismusexpertin Rebecca!

Auf dem Wegweiser auf der Belalp habe ich meine nächste Destination nicht gefunden: Quebec.

Wie nahe liegt in unserm Leben, wie auf den Alpen,
unser Sommer neben unserm Winter;
wie klein ist der Schritt aus unsern Blumengärten in unsere Eisfelder!

Jean Paul (1763 – 1825)

Informationen
World Nature Forum in Naters
Hotel Belalp
UNESCO Welterbe Jungfrau-Aletsch
Restaurant Jungfrau-Aletsch im World Nature Forum in Naters
Neuer Rundweg auf dem Eggishorn

Tipp
Der Besuch eines drei herausragende Naturphänomene und der neun grossartigen Kulturleistungen in der Schweiz sind mit dem begehrtesten Emblem der UNESCO ausgezeichnet. Jedes steht für Echtheit, Qualität und Vielfalt über Generationen hinaus. Ein Ausflug zu einem UNESCO-Welterbe lohnt sich – und gehört in der Schweiz zur Allgemeinbildung! Welterbe-Tickets.

Dank
Ich danke dem UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch, insbesondere Rebecca Schmid und Aline Schmutz für die Organisation der Reise und die liebevolle, humorvolle und geduldige Begleitung. Alessandra Lochmatter und Damian Sies danke ich für ihre Informationen zu Fauna und Flora und Zita Andenmatten für die hervorragend erzählten Walliser Sagen. Besonders bedanke ich mich allen für den gemütlichen Abend auf der Belalp.

Dank auch an die Organisation “UNESCO-Welterbe in der Schweiz“.

Mein Dank geht auch an Luisa Ehrenzeller von Tourmark – durch sie kam diese Medienreise zustande.

DANKE ANNE, für die Begleitung, Unterhaltung… es hat Spass gemacht, diese Medienreise mit Dir zusammen zu erleben. Auch der Stadtrundgang in Zürich mit dem Besuch der “Kirchen” war super. Anne, die Topfflüsterin, definiert “Kirchen” mit “Küchen- und Wohnshops”.

Annes 1. Wallis-Beitrag
Annes 2. Wallis-Beitrag
Annes 3. Wallis-Beitrag

Cholera
Auf unserem Programm erschien immer wieder “Cholera”, eine Gommer Spezialität. Letztlich haben wir es nicht geschafft, mit Rebecca und Aline eine zu essen, Anne und ich haben es aber im Binntal im Ofenhorn nachgeholt. Die Cholera war super! Rezept

 

Musik
Ludovico Einaudi – “Elegy for the Arctic” – Official Live (Greenpeace)
Richard Strauss – Eine Alpensinfonie Op.64
Grieg Peer Gynt-Suite Nr.1 In der Halle des Bergkönigs
Walliser Walzer
Oberwalliser Nachwuchsjodelchor: Chlyni Wunder
Wartu uf ds Glick, Sina, Schweizer Mundartsängerin aus dem Wallis

Dokumentarfilm
Die Schaftreiber vom Wallis – Kopf und Kragen für 1000 Schafe, Doku, SRF DOK

Walliser Sagen
erzählt von Leander Meichtry

Buchtipps
2012_Verliebte Feinde_Wielfried Meichtry.pngWilfried Meichtry, Verliebte Feinde

 

 

 

 

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Werner Ryser, Walliser Totentanz

 

 

 

Besonders gern empfehle ich zwei Bücher von Rebekka Haefeli, die vor vielen Jahren meine Schülerin war.

Rebekka Haefeli, Auguste Theler: Mit dem Hebammenkoffer um die Welt.

Eine Hebamme aus dem Wallis erzählt von ihrer Grossmutter, die als Hebamme in einem Walliser Bergdorf arbeitete, und aus ihrem Leben als Hebamme in Bern und in Nepal.

 

Rebekka Haefeli, Willy Garaventa,

Biografie des Schweizer Seilbahnpioniers.

Seilbahnen sind im Wallis eine Basis für den Tourismus.

 

 

 

Lust auf mehr Alpen:

Alpenglückdie schönsten Kurztrips in die Berge

“Alpenglück” stellt 40 Ziele in Europas grösstem Gebirge vor. Auch das Aletschgebiet!
In jedem Kapitel werden Unterkünfte, Einkehrmöglichkeiten die beste Reisezeit und besondere Tipps wie Geniesserfestivals oder Sportevents genannt. So findet jeder sein Alpenglück – beim Wandern oder Flanieren, Kraxeln oder Schwimmen, beim Wein verkosten und beim Staunen in Klöstern, Museen, Höhlen …

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Salzburg jenseits von Mozartkugeln und Gewürzsträusschen

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  1. Teddy B

    Da kriegt man gleich Appetit, ins Wallis abzudüsen und der aktuellen Hitze hier den Kampf anzusagen 🙂 !

  2. Anne

    Wie intensiv die Zeit mit dir und am Gletscher war – so wunderbar und anregend! Ich bin voller Farbe und Licht heim gekommen und noch ganz erfüllt vom Wallis.
    Tausend Dank für alles – die Idee, die Organisation, die Geduld, den Aperò, das Essen, die Gesellschaft, die vielen Betten, den Sprachunterricht, die Tüllen, und, und, und…

    Bin gespannt, wie es dir im Herbst hier im Fünfseenland gefällt und freue mich auf dich!
    Anne

  3. Dori

    Soooo spannend und wunderschön!
    Vielen herzlichen Dank.
    Liebe Grüsse

  4. ritanna

    Einfach umwerfend. Und immer faszinierend. mit 18 Jahren war ich tatsächlich auf dem Aletschgletscher. Das hallt nach und verlangt nach Wiedersehen.
    Einfach anders ist das auf der Höhe. Traumhaft.

    Die Reportage ist einmalig. Danke

  5. Rudi Hild

    Wunderschöne Beobachtungen mit viel Liebe zum Detail, Respekt, viele Grüße

  6. Marianne Helbling

    Dein Bloc über die Gletscher ist sehr informativ. Vor allem hat mich
    die Veränderungen der letzten Jahre berührt. Du könntest mit diesem “Material” ein Schulbuch kreieren. Das wäre auch eine gute Werbung. Besonders gefallen haben mir die Tierfotos und die Blumen.

    Ich gratuliere dir, liebe Regula.

  7. Christina Derksen

    Der heutige Regensonntag ist eine gute Gelegenheit, die Walliser Tage Revue passieren zu lassen und durch eure Reportage noch viel Neues zu erfahren.
    Danke!

  8. Haller-Ofner

    Immer wieder kann ich etwas dazulernen, wenn ich deine Berichte lese. Sie sind immer interessant und die Bilder dazu bereichernd, danke liebe Cousine🤗

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