Gefüllter Zopf und Apéro-Nüsse

Ein Butterzopf gehört in unserer Familie zum Sonntag.
Aber für diesen Frühlingssonntag – man klaute uns eine Stunde wegen der Sommerzeit – lehrte mich Barbara in unserem Chalet in Bellwald einen gefüllten Zopf zu machen. Als Berner Oberländerin sagt sie Züpfe!

Es geht nichts über einen Kir Royale auf dem Balkon mit Blick zum Weisshorn.

Am Samstagabend stellten wir den Zopfteig her, während die Sonne die letzten Strahlen über das Eggishorn sandte.

Zutaten
1 kg Mehl
150 g Butter
5,5 dl Milch
1 Eigelb
1 Würfel Hefe (40 g)
Salz
1 Eigelb zum Bestreichen

Varianten für Zopf-Füllungen
Pikant, für Apéro: Kräuter, Senf, Speck, Schinken, Bündnerfleisch, Nüsse, Zwiebeln usw.
Süss: Marzipan, Nussfüllung, Mohnfüllung, Konfitüre, Schoggimöckli

Hefe mit wenig Zucker anrühren und flüssig werden lassen. Mehl in die Teigschüssel geben. In eine kleine Vertiefung die flüssige Hefe geben und mit etwas Mehr zudecken und die Hefe leicht gehen lassen.
Butter in einer kleinen Pfanne flüssig werden lassen, dann zum Abkühlen die Milch dazu leeren. Ein Eigelb und Salz zum Mehl geben. Alles zusammen mit dem Mixer kneten. Ein Tuch über die Schüssel legen und eine Stunde an der Wärme gehen lassen. Oder über Nacht im Kühlschrank oder im Freien kaltstellen.

Während die Nacht langsam einbrach, ging der Teig still vor sich hin auf.

Wir genossen ein typisches Walliser Nachtessen. Und plauderten und plauderten…

Schliesslich waren wir zu müde und stellten die Schüssel mit dem Teig einfach auf den Balkon.

Am nächsten Morgen klaubte ich den eiskalten Teig aus der Schüssel und teilte ihn in zwei Hälften.

Ich formte zwei gleich lange Stränge. Barbara sagt ihnen auf Berndeutsch “Tradel”.

Für die Füllung schnitt ich Kürbiskerne.

Ich vermischte sie mit Kräutern und angebratenen Speckwürfelchen.

Die Füllung verteilte ich auf die plattgedrückten Zopfstränge.

Die Rollen schloss ich, sodass die Füllung mitten in der Rolle war.

Nun konnten die beiden Stränge geflochten werden.

Nach dem Flechten drehe ich den Zopf immer um 180 Grad, die Form ist auf der Unterseite glatter. Tipp von einem Bäcker.

Nun liess ich den Zopf nochmals eine halbe Stunde gehen.

Ich trennte ein Ei und stellte das Eiweiss in einer Tasse in den Kühlschrank.
Zum Eigelb gab ich eine Prise Zucker und eine Prise Salz – so glänzt der Zopf nach dem Backen.

Zuerst buk ich den Zopf 5 Minuten bei 220 Grad, danach rund 30 Minuten bei 180 Grad.
Danach liess ihn auf einem Kuchengitter abkühlen.

Inzwischen machte Barbara mit dem Eiweiss, das vom Zopf übrig war, Apéro-Nüsse, bestehend aus Mandeln und Kürbiskernen.

Apéro-Nüsse
ca. 600 Gramm Nüsse (Mandeln, Macadamia, Cashew, Kürbiskerne)
1 Eiweiss
1 Esslöffel Salz
3 Esslöffel Gewürze oder Kräuter (Provencale, Rosmarin, roter Curry, verschiedene Pfeffer, eigene Mischungen – der Fantasie freien Lauf lassen)

Eiweiss mit Gabel schaumig schlagen (nicht steif).
Salz und Kräuter einrühren, Eiweissmasse mit den Nüssen mischen, bis alle glänzen.

Mischung auf ein mit Backpapier belegtes Blech ausbreiten.

Bachkofen vorheizen, 180 Grad backen, ca. 15 Minuten, bis die Nüsse appetitlich duften.

Abkühlen lassen und anschliessend auseinanderbrechen.

In einem gut schliessenden Gefäss lagern, sie sind so bis zu mehreren Wochen haltbar.

Wir machten einen Spaziergang und entdeckten erste Frühlingsblumen neben dem Schnee.

Wieder zuhause gab es einen ausgedehnten Apéro.

Man hat sein Glück nicht gemacht,
vermag man nicht,
es zu geniessen.

Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 – 1747)

Musik
Musik zum Geniessen
Rondo aus dem Klarinettenkonzert f-moll op.73, Carl Maria von Weber
Rondo aus dem Klavierkonzert As-Dur op. 2, Ignacy Feliks Dobrzynski
Soirées musicales 1. Suite nach Melodien von Gioacchino Rossini, Benjamin Britten

Information
Unser Chalet kann man mieten, einfach anfragen.