Im Sommer habe ich mit Marian Innsbruck und die Swarovski Kristallwelten besucht. Wer sowohl vorweihnachtlichen Glitzer als auch Bodenständigkeit liebt, setzt Innsbruck als “Projekt” gegen Ende des Jahres auf seine “Bucketlist”.
Innsbruck, die Landeshauptstadt Tirols, überzeugt seine Besucher mit seiner alpin-urbanen Mischung aus Bergwelt und Stadt mit einer lebendigen Geschichte, vielen kulturellen Angeboten und freundlichen Menschen.
Innsbruck nennt sich die Hauptstadt der Alpen. Mit über 130’000 Einwohnern ist es die fünftgrösste Stadt Österreichs.
Innsbruck und Umgebung kann man zwischen 574 und 2’350 Höhenmetern entdecken. Beliebt ist die Region auch bei Sportlern. Bekannt ist beispielsweise die Bergisel-Skisprungschanze, die das Stadtbild prägt.
Marian und ich lieben Shopping-Sport.
Wahrzeichen von Innsbruck ist das Goldene Dachl in der Altstadt. Der Prunkerker und sein mit 2657 feuervergoldeten Kupferschindeln verziertes Dach wurden von Maximilian I. um das Jahr 1500 errichtet.
Im Museum Goldenes Dachl erfahren Besucher alles über die Geschichte des Bauwerks und die historische Epoche von Kaiser Maximilians I.
Musikdidaktisch hat das Museum einiges zu bieten. Neueste Technologien wie Klanginstallationen und Touchscreens vermitteln Eindrücke vom spätmittelalterlichen Tirol.
Kinder können sich mit dem Hofnarren Kunz von der Rosen auf eine spannende Zeitreise begeben.
Wie mit kleinwüchsigen Menschen umgegangen wurde, verrät viel über die Kultur eines Landes zu bestimmten Zeiten. In Ägypten waren Kleinwüchsige sehr angesehen. Wie Nazi-Deutschland mit solchen Menschen umging, weiss man – und auch bei uns waren sie beim Zirkus Attraktionen.
Kleinwüchsige Menschen waren im 16. Jahrhundert an den europäischen Fürstenhöfen beliebt. Sie wurden in schöne Kleider gesteckt und durften kostbaren Schmuck tragen – und sogar auf lustige Art und Weise die Schwächen ihrer Herrschaften aufzuzeigen. Kinder und Narren sagen die Wahrheit, sagt der Volksmund. Kirchenfürsten und politische Machtpersonen aber… naja, lassen wir das.
Gegenüber dem Eingang zur Kaiserlichen Hofburg in der Innsbrucker Hofgasse findet man ein Bildnis des Hofzwergs Thomele mit der Jahreszahl 1566.
Gemeinsam mit fünf anderen Hofzwergen diente Thomele seinem Herrn Erzherzog Ferdinand II im 16. Jahrhundert. Er war angeblich 65 cm klein und musste die Gesellschaft mit Tänzen, Grimassen, Spässen und Witzen unterhalten.
Gelang es ihm nicht, die Leute zum Lachen zu bringen, gab es Ohrfeigen und Fusstritte. Auf einer Hochzeit musste Thomele zur Belustigung der Gäste beim Mittagsmahl aus einer Pastete springen.
Vor dem Goldenen Dachl erstreckt sich die Innsbrucker Altstadt mit vielen Shoppingmöglichkeiten hinter historischen Hausfassaden, insbesondere aus der Zeit von 1490 bis 1520.
Typisch sind die Arkadengänge, die hier – wie beispielsweise auch in Bern – «Lauben» genannt werden. Sie dienten damals wie heute dazu, Einkaufen im Trockenen zu ermöglichen.
Umgeben von Berge des schroffen Karwendelgebirges und den hohen Gipfel der Tuxer Alpen wirkt die Innsbrucker Altstadt einzigartig. Für Fotografen ein El Dorado.
Im Innsbrucker Dom aber erleben Fotografen eine herbe Überraschung.
Wer hier die Kamera zückt, muss ein Ticket kaufen.
Unglaublich, wie unterschiedlich Marmor sein kann. Hier ist er deftig bunt!
Es gibt viele Details. Engel haben Flügel wie Vögel und es ergeben sich spannende Perspektiven bis hinauf in die Kuppel.
Der Beichtstuhl ist eigentlich ein Beichthäuschen und der Adler zeigt die Verflechtung von weltlicher und kirchlicher Macht.
Die “Institution Kirche” zeigt sich aber nicht nur mit dem gold-marmor-pompösen Dom, man findet weitere Kirchen und erkennt schnell, wo der Bischof zuhause ist.
Innsbruck liegt auf dem Jakobsweg – Muschelsymbole findet man vielerorts – und von alters her auf einem Verkehrsschnittpunkt, auf der von Westen nach Osten verlaufenden Route durchs Inntal. Die Strecke Kufstein–Innsbruck bildet heute zusammen mit der Brenner Autobahn sowie der deutschen A 93 und A 8 die Verkehrsachse von München über die Alpen nach Verona. Man fährt bei Innsbruck durch – schade – anhalten lohnt sich!
Die kaiserliche Hofburg in Innsbruck ist einen Besuch wert. Beliebt bei den Touristen sind die Gemächer von Kaiserin Maria Theresia und der prunkvolle Riesensaal. Die Triumphpforte in Innsbruck am Ende der Maria-Theresien-Strasse wurde nach dem Vorbild des Triumphbogens in Paris gebaut.
An einem lauen Sommerabend lohnt sich ein Spaziergang im Hofpark. Friedlich wird hier flaniert, gespielt oder einfach im Gras gelegen und gepicknickt.
Mitten im Brunnen sitzt ein dicker Froschkönig – was sagte doch gleich die Prinzessin zu ihm?
Diese Astilben, auch Prachtspieren genannt, sind wirklich prächtig.
Ich mag die Bäume, die wie Phönix aus der Asche immer wieder Blätter treiben und Äste bilden.
Beim Flanieren durch die Altstadt entdeckt man immer wieder kleine und grosse Schönheiten.
In Innsbruck sind die Tauben nicht nur grau, sondern schillern edel in Blau- und Grüntönen.
Wer Farben sehen will, findet sie: Beispielsweise die Wirkung von Buntglas, wenn die Abendsonne durchscheint.
Sogar Sacher ist hier präsent. Kulinarisch ist Innsbruck von seiner zentralen Lage auf dem Weg von und in den Süden geprägt. Vereint sind hier europäische, österreichische, tirolerische und italienische Impulse.
Neben dem Tiroler Speck spielen Knödel in allen Variationen eine wichtige Rolle in der Tiroler Küche. Sie werden als Speckknödel, Spinatknödel oder Kaspressknödel zubereitet und allein, in einer Suppe oder als Beilage gegessen.
Bei Fleischgerichten gehören Lamm, aber auch Innereien wie Tiroler Leber oder Beuschl zu den Besonderheiten. Wiener Schnitzel, Rostbraten oder Tafelspitz findet man meistens auf den Speisenkarten, ebenso wie Forellen oder Saiblinge aus heimischen Gewässern.
Um die Gourmet-Fische schwimmen zu lassen, bieten sich unzählige Möglichkeiten an.
Weitere Spezialitäten sind das Tiroler Gröstl, bestehend aus Fleisch, Kartoffeln, Zwiebel und anderen Zutaten, in der Pfanne serviert und zudem Schlutzkrapfen, grosse Teigtaschen. Kaiserschmarren ist als Standarddessert oder Zwischenmahlzeit beliebt…. vielleicht also doch zur Adventszeit nach Innsbruck zum Geniessen und Shoppen?
Die Innsbrucker Antwort auf die Frage nach stylischen Klamotten heisst: “Designer-Dirndl”. Schön anzuschauen, aber weder mein Stil:-) noch meine Preislage.
Den Abend genossen wir im Dachrestaurant unseres Hotels. Die Strasse tief unter uns ist illustriert wie ein Bilderbuch.
Morgens nochmals ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt.
Ein Kaffee an der Morgensonne und dann gelangten wir innert vier Stunden Autofahrt wieder nach Hause.
Keine 36 Stunden dauerte unser Ausflug, mitsamt dem Besuch bei Swarovski – geblieben sind eine Menge schöner Erinnerungen.
Vielleicht doch nochmals vor Weihnachten… Sechs Christkindlmärkte mit über 200 Ständen locken und die neue LIGHTSHOW MAX 500 lädt zu einer funkelnden Zeitreise ein.
„Wie mit seinen Bergen und Tälern reizt Tirol mit seinen Gegensätzen: Innovation und Fortschritt – Tradition und Geschichte.”
Oliver Karle, IT Process Manager D. Swarovski KG, Wattens
Informationen
Innsbruck
Tirol
Kristallwelten Swarovski
Österreich Werbung
Dank
Ich danke Daniel Predota von Österreich Werbung, Alexandra Sasse von Inns’bruck für die Organisation und Dagmar Kofler von den Kristallwelten.
Dank auch an Doris Trinker für die Infos zu Innsbruck in der Adventszeit.
Musik
Ich habe die Tyrolienne entdeckt:-)
Tyrolienne
Tyrolienne Maurice André
Besondere Entdeckung: Johann Nepomuk Hummel, Jodellied, gesungen von Cecilia Bartoli
Tyrolienne, Mandoline und Gitarre
Tyrolienne, Jacques Offenbach
Tyrolienne aus Wilhelm Tell von Rosini
Liszt Fantasy on Auber’s “La Tyrolienne”
Vorweihnachtszeit in Innsbruck
Achermann Marlies
Der Christkindlmarkt beim goldenen Dachl macht Lust dort hin zu fahren !
ritanna
Traumhaft, da kommt bei mir das Fernweh mit dem goldenen Dacherl, einfach – bei jedem Bild schmilzt mein Verlangen wie Butter die Seele runter.
Vielleicht kommt mal ein Grosskind mit mir, nochmals mit, diese Atmosphäre die Bilder, die Schnörkel zu erleben, zu erahnen.
Soo schön, richtig ins Herz getroffen sind Deine Bilder. Danke.
Susanne Mauerhofer
So schön! Ich habe wunderbare Erinnerungen an die Stadt. Wieso nicht wiedereinmal einen Besuch “ins Auge fassen”? Motiviert bin ich durch deine Fotos und Beschreibungen.
Adrian Spiegel
Hallo Regula. Mein erster Versuch wieder einmal, besonders für diese wunderschöne Reportage, einen Kommentar zu hinterlegen ist gescheitert. Bin am “Roboterspiel” vorbei geschrammt. Susanne und ich sind im Spätherbst 2014
nach Innsbruck gefahren, denn mein Sandy Knaller-Buch wurde dort bei der “Alpina
Druck und Verlag” produziert. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein,
wo wir wieder, vielleicht mit Sandy Knaller 2 im Gepäck, in diese eindrückliche Alpenstadt fahren. Liebe Grüsse von Adrian
Susi
Liebe Regula
Einmal mehr zeigt sich dein untrüglicher Blick für schöne Details und verborgene Trouvaillen. Ich war noch nie in Innsbruck und möchte unbedingt – nun – sofort – jetzt losfahren.
Ganz wunderbar finde ich deinen Hinweis zur Tyrolienne. Die Musik gefällt mir sehr, der 3/4-Takt ist unverkennbar. Doch WAS genau ist eine Tyrolienne?
Google erklärt sogleich das Prinzip einer Seilrutsche. DAS aber kannst du ja nicht gemeint haben.
Ich recherchiere weiter, es folgt die Erklärung “Lied” und etwas später “Kreistanz” ausschliesslich aus dem 18./19. Jh. Aha. Allmählich begreife ich.
Ich nehme mir die Zeit und höre alle deine empfohlenen Musikstücke. Das Konzert mit der Bogenhauser Künstlerkapelle – allerliebst der Kuckuck-Bläser! – gefällt mir besonders.
So schön, den Samstagabend mit deinen inspirierenden Texten und Fotos zu beschliessen. DANKE!
Herzlich, Susi
Rita
Ich muss gleich nach Innsbruck. Besser heute als morgen.
Rita
Innsbruck habe ich in meinen Jungmädchenjahren bei der Lektüre der Ackermann-Studentenromane (Nie kehrst du wieder, goldene Zeit) kennengelernt und war viel später bei meinem ersten Ausflug in diese einzigartige Stadt überrascht, wie nah meine damalige Fantasie der Realität gekommen war!
Dein Beitrag gefällt mir sehr!