Elbphilharmonie Hamburg

Zu oft wird bei der Erwähnung der Elbphilharmonie darauf hingewiesen, dass alles viel teurer wurde, als geplant. Bereits jetzt, 13 Monate nach der Eröffnung im Januar 2017, beweist sich das Gebäude als wahrer Publikumsmagnet.

Gestern war ich an einem Konzert – und noch heute schwelge ich in diesem Erlebnis.

Bereits am Tag zuvor umrundeten wir das neue Wahrzeichen Hamburgs an der westlichen Spitze des Stadtteils HafenCity mit dem Schiff.

Der untere Teil ist der Sockel des ehemaligen Kaispeichers. Über dem erdigen Backstein-Teil erhebt sich der elegante gläserne Neubau von Herzog & de Meuron. Er wirkt wie Wellen, hat etwas Futuristisches und spiegelt Himmel, Wasser, Gebäude und Menschen immer wieder neu.

Er birgt zwei Konzertsäle, ein Hotel und 45 Appartements.  

Auf der Schnittstelle zwischen Speicher und Neubau befindet sich eine grosszügige, öffentlich zugängliche Plattform – die Plaza.

Die Spitze des Gebäudes ist nach Westen gerichtet und 110 Meter hoch.

Das Gebäude erstreckt sich von West nach Ost.
Im Ostteil des Gebäudes befindet sich das Hotel “The Westin Hamburg” mit 244 Zimmern und Suiten, Restaurant, Bar, Wellness- und Konferenzbereich.

An der Westspitze bieten die 45 Apartments mit Glasfronten und Balkonen spektakuläre Ausblicke auf Elbe, Hafen und Stadt.

Als wir am späteren Nachmittag mit einem Schiff zum Konzert fuhren, zeigte sich der Bau in der Abendsonne. Die 1’100 gebogenen und bedruckten Fassadenelemente lassen die Elbphilharmonie wie einen riesigen Kristall wirken. Ein einziges Glasfenster kostete rund 72’000 Euro – ein wahrer Edelstein.

Die markanten Scheiben der Loggien in den Wohnungen und in den Konzertfoyers erinnern mit ihren Ausbuchtungen an riesige Stimmgabeln.

Die Konzertbesucher erleben eine hervorragende Logistik. Ist man erst mal durch die Drehkreuze, trägt einen eine 80 Meter lange, geschwungene Rolltreppe im Inneren des Gebäudes in die Höhe.

Sie lässt einen auf Treppenstufen mit normaler Höhe gegen das Licht gleiten. Allmählich werden die fahrenden Tritte immer weniger hoch.

Eine weitere, kürzere Rolltreppe führt dann direkt auf ein grosses Fenster zu, wo man auf die öffentliche Aussichtsplattform zwischen dem Backsteinsockel und dem gläsernen Neubau der Elbphilharmonie gelangen kann.

Täglich strömen bis zu 17’000 Gäste auf die Plaza, um den Ausblick auf die HafenCity und den Hafen zu geniessen.

Durch die spiegelnden Scheiben verschmelzen Aussen und Innen zu einem Bild wie in einem Kaleidoskop.

Man staunt von den verschiedenen Foyers aus den Fenstern.

Es ist, als könnte man durch einen reinen Standortwechsel Hunderte Bilder generieren.

Der Michel überragt noch immer die Stadt, auch wenn ihm moderne Messgeräte seine Funktion als Orientierungshilfe für Seeleute längst abgenommen haben.

Das Wasser spiegelt sich in den Fenstern des Gebäudes gegenüber der Elbphilharmonie.

Man löst sich von der Aussicht auf die Elbe und den Hafen, um sich von den Formen der Treppenhäuser und Plattformen faszinieren zu lassen.

Es sind hunderte Menschen im Haus – und doch ist es locker, man fühlt sich nicht bedrängt in einer Menschenmasse.

Die Mantelabgabe an der Garderobe ist kein Problem, es gibt kein Anstehen an der Bar in der Pause – und nach dem Konzert gibt es keine Wartezeiten, bis man seinen Mantel wieder bekommt.

Zahlreiche Treppen muss man bewältigen, um……schliesslich zum richtigen Sektor im Konzertsaal zu gelangen.

Die Wände füllen sich bis weit in die Höhe mit Menschen. 2.100 Zuschauer haben hier Platz.

Man sitzt, staunt in die Höhe und wartet gespannt auf die Musik.

Im Grossen Saal, der 25 Meter hoch ist, sitzt kein Zuschauer weiter als 30 Meter vom Dirigenten entfernt. Bei der so genannten „Weinberg-Architektur“ liegt die Bühne leicht versetzt in der Mitte des Saals. Die weinbergartig nach oben ansteigenden Ränge gruppieren sich darum herum.
Deshalb verneigen sich die Musiker nach dem Konzert nach vorne und nach hinten zum klatschenden Publikum.

Die Wandverkleidung des Grossen Saals besteht aus rund 10’000 Gipsfaserplatten,  Sie reflektiert zusammen mit einem Reflektor in der Mitte des Deckengewölbes den Klang in jeden Winkel. So ist optimaler Hörgenuss auf jedem einzelnen Platz garantiert.

Die Musiker kommen und stimmen ihre Instrumente – schon dies klingt gut.

Unser Programm
Dirigent: Stefan Soltész
Solist: Gerhard Oppitz

Rimski-Korsakow: Caproccio espagnol op.34
Elgar: In the South op. 50
Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83
Viel zu schnell ist das Konzert zu Ende.

Musik-trunken fahren wir mit dem Schiff zurück. Musik und Architektur klingen nach.

 

Die Elbphilharmonie hat drei Vorbilder:
das antike Theater von Delphi,
die Sportstadien-Architektur
und das Zelt.

Jacques Herzog & Pierre de Meuron

Link zur Elbphilharmonie

Musikreise 2019

Musik
Rimski-Korsakow: Caproccio espagnol op.34
Elgar: In the South op. 50
Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83

Dank
Ich danke dem Reiseveranstalter Twerenbold für die Reise nach Hamburg (Elbphilharmonie), Leipzig (Gewandhaus) und Dresden (Semperoper). Eine hervorragende logistische Leistung!

Grossen Dank auch dem genialen Car-Chauffeur und zuverlässigen, geduldigen Reisebegleiter Dirk Lüscher.

Es ist ideal, eine Musikreise zu geniessen, ohne sich um Tickets kümmern zu müssen und vor Ort zu den Konzerten gefahren zu werden – und die individuellen Musikstädte kennen zu lernen.

Was ich heimgebracht habe:
Die kleine Elbphilharmonie

Buchtipp
Blick auf Zürich, während des 2. Weltkrieges, aus der Sicht eines Hamburger Dienstmädchens: lotte_schwarz_vs

Reiseführer

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Auf den Spuren des Grafen von Monte Christo

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Oeufs cocotte

  1. elisabeth

    Liebe Regula, so ein tolles Erlebnis, danke für das Teilen! Habe die Musik fast gehört in deinen Beschreibungen!

  2. Ursula

    Liebe Regula

    vielen Dank für die wunderbare Architekturreise durch die Elbphilharmonie!

  3. Zineta

    Liebe Regula das ist fasszinirend dise architektur. Vilen dank liebe grüsse zineta

  4. Eva

    Atemberaubende Bilder dazu die exakte Beschreibung der faszinierenden Architektur – nun fehlt noch akkustische Eindruck: Da möchte ich hin!
    Ein Riesenkompliment für diesen einzigartigen Bericht!

  5. Carmen Cabert

    Super, wie immer!!!

  6. Marianne Helbling

    Liebe Regula

    Danke für die genialen Bilder. Beinahe hörte man die Musik.
    Das setze ich auf meinen Ferienplan 2018!

  7. Theresa

    Herrlich! Danke, Regula. Und mit deinen Fotos hast du mich noch gluschtiger gemacht… Ein Besuch in der Elbharmonie steht sowieso schon zuoberst auf der Liste.

  8. Stefanie Haller

    Danke für das Harfenbild 😉

  9. Regula Zellweger

    Kommentar per Mail für Mitreisende Hamburg-Leipzig-Dresden von Heidi:

    Mit diesen Zeilen möchte ich dir und Beatrice sowie all den anderen, die deinen Blog lesen – ein herzliches Tschüss und eine gute Zeit zurufen.
    Liebe Grüsse
    Heidi

  10. Beatrice

    Guten Abend Regula

    Hatte heute Abend einfach mal wieder Lust, die wunderschöne Musikreise mit dir Revue passieren zu lassen. Ach, was haben wir doch alles zusammen mit 21 Mitreisenden in unserem Twerenbold Königsklasse-Bus erlebt. Die Interessante Stadtführung und deine Bilder sprechen Bände!!
    Tausend Mal Dankeschön

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