Tirol bei Regenwetter

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Bei gutem Wetter sind alle Ferienregionen schön und ein Programm ist einfach zusammenzustellen. Was aber eine touristische Region “kann”, zeigt sich bei anhaltendem schlechten Wetter. Ganze vier Tage war ich im Tirol und ganze vier Tage hat es geregnet. Nur geregnet!

Die Velotour um den Achensee, die Streif-Wanderung am Hahnenkamm und der Sonnenaufgang auf dem Kitzbüheler Horn fielen buchstäblich ins Wasser. Alternative: Geniessen und Schwelgen! Das Tirol wartet mit köstlichen Speisen und Getränken auf.

Der Achensees bietet im Sommer eine Atmosphäre, die man in den Bergen kaum erwartet: Strände mit türkis-blauem Wasser, Segler, Surfer und Ausflugsschiffe.
Manch Einheimischer nennt – mit einem Augenzwinkern – den Achensee das „Tiroler Meer“.

Mangels eines Schönwetterbildes: Bild von Achensee Tourismus

Schon Österreichs Kaiser schätzten den kristallklaren, malerischen See
zwischen Karwendelgebirge und Brandenberger Alpen als Sommerfrische-Ort.

Landschaftlich ist die Region besonders vielfältig: von Wiesing im 568 Meter tiefer gelegenen Inntal über den maritim anmutenden See mit seinen Dörfern Maurach, Achenkirch und Pertisau bis zur idyllischen Gemeinde Steinberg, die etwas versteckt im Rofangebirge liegt.

Von der Kirche in Pertisau erklingt über Mittag und am Abend das Ave Maria durch das ganze Dorf.

Bei schlechtem Wetter fühlt man sich wohl bei Marianne Perzl in der Sennhütte Falzthurn im Naturpark Karwendel.

Man wärmt sich am offenen Feuer auf und betrachtet die etwas skurrile Dekoration der Hütte aus dem Jahre 1850. In der Familie Perzl jagt man seit Jahrzehnten, aus jedem Winkel staunen einen Glasaugen an.

Die Hüttenwirtin lässt sich in der Küche beim Zubereiten des “Emperors Nonsens”, Kaiserschmarrns, über die Schulter schauen.

Es gibt viele Rezepte für Kaiserschmarrn. Marianne liebt eine ganz einfache Zubereitung: Mehl, Milch, Eier, Salz, Butter zum Backen und Puderzucker zum Bestreuen.

Sie legt aber grossen Wert auf die Qualität der Lebensmittel, beispielweise die Butter.

Zugedeckt geht die “dicke Omelette” auf, auch wenn Marianne das Eiweiss nicht schlägt.

Zum Kaiserschmarrn serviert Marianne Preiselbeeren, auf Wunsch auch Apfelmus.

Wir kosten Kaiserschmarrn…

… hausgemachte Wurst und selbstgebackenes Brot…

… und Kasspatzeln.

In Mariannes Hütte hängt der Himmel voller Speck und Würste. Wer einmal die Tiroler Küche entdeckt hat, kocht sich zuhause bei Regenwetter bestimmt gern Gerichte wie Speckknödel oder Tiroler Gröstel.

Marianne Perzl vertritt ihr Land Tirol mit gradliniger, offener Herzlichkeit.

Weiter geht es – im Regen – zur Schnapsbrennerei.

Im Tirol gehört ein Stamperl dazu. Nicht nur bei Regenwetter, nicht nur abends, nicht nur nach dem Essen – immer und überall.
Ein Blick in die Brennerei von Franz Kostenzer.

Mit gefällt das Wort Marille. Klingt irgendwie kugelrund und süss. Der Marillenschnaps der Österreicher ist weit herum bekannt. Man weiss auch,  dass “Marillen” Aprikosen und “Paradeiser” Tomaten sind.
Noch eleganter als Marillenschnaps klingt “Abricotine”, der gern im Wallis getrunken wird.
Besucht man die Brennerei am Achensee, hat man das Gefühl, man könne aus fast allen Gewächsen Schnaps brennen.

Frisch gepflückte Birnen reifen nach und warten darauf, gebrannt zu werden.

Und je mehr man kostet, desto breiter wird die Palette 🙂

Spirituosen ist ein schönes Wort: “Geistiges”. Spirituosen sind alkoholische Flüssigkeiten, die mehr als 14 Prozent Alkohol haben, die zum menschlichen Genuss bestimmt sind und die organoleptische Eigenschaften besitzen. Bis jetzt habe ich dies empirisch, mittels “angewandter Forschung” erfahren, wie sich Alkohol auswirken kann. Jetzt weiss ich, dass man dies “organoleptisch” nennt, “Sinne und Organe berührend”. Beispielsweise die Leber berührend.

Mit gefällt die Bezeichnung des oberen Teils des Brennofens: Geisthelm”. Erinnert mich irgendwie an den Film ET.

Im Keller lagert österreichischer Whisky in Fässern, in denen vorher Amarone oder Rhum gelagert wurde.

Was man mit Gerste auch noch anstellen kann, erfährt man in der Schau- und Hausbrauerei Achenseebier im Langlaufstüberl in Pertisau.

Gern erklären die Brauer ihr Handwerk.

Im Tirol kann man auch bei Regenwetter geniessen – und dazwischen ist man sogar froh, wenn man einen Spaziergang im Regenwetter machen kann.

Eine weitere Regenwetter-Alternative ist Wellness. Bekannt für Kosmetik und Gesundheit ist das Tiroler Steinöl. Mehr darüber in einem nächsten Blogbeitrag.

Denn der Regen, der regnet jeglichen Tag.

William Shakespeare

 

Ich danke Tirol Werbung GmbH, Achensee Tourismus und Österreich Werbung
und ganz besonders Manuela Mörtenbäck, Daniela Steinmann und Daniel Predota für die Organisation und Begleitung der Reise.

 

Musik
Dem Land Tirol die Treue
Volksmusik aus Tirol

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Eine Nacht auf dem Pilatus

  1. Ritanna

    Das finde ich ganz toll, dieser Reisebericht im Regen. Endlich jemand der nicht jammert, sondern geniesst – mitsamt Regen geniesst! Fantastisch!

    Bei Regen zeigt sich die Güte der Menschen. Man kommt sich näher. Und endlich werden auch die Ansichtskarten wieder gefragt. Ja, man möchte ja sehen wie es aussieht ohne Regen. So toll! Klebt man noch ein “Stamperl” drauf, geht’s ab auf die Post. Die daheim freuen sich doch auch – mit und ohne Regen.
    Die kupfrigen “Siedehafen” lassen den Herbst richtig riechen, ja vergolden. Besonders, wenn vorwitzige oder hartgesottene den “Vorlauf probieren. Schliesslich soll auch die Jause Spass bieten. Das “Geistige” hilft verdauen, ob Speckknödel , Kaiserschmarren oder einfach einen Kater.
    Ich lasse mich also von Schlechtwetterprognose nicht abschrecken.

  2. Daniel

    Ich find Regen super. Endlich gibts’s eine gute Ausrede um einmal ein Buch zu lesen, oder die Wellnessanlage ordentlich zu nutzen. Und wer gerne geniesst – ob währschaft oder auf Sterneniveau – findet in Tirol sicher immer etwas neues zum Probieren. Aber die Sennhütte von Marianne ist definitiv ein super Tipp.
    Toller Artikel.

  3. Meggi

    Oesterreich ist bei Regen schön, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
    Ich rieche bei Deinem Bericht förmlich die Regen gereinigte gute Luft, gewürzt mit der Frische von Tannennadeln, moosigem Waldboden. Wasserdicht eingepackt ist so eine Wanderung, Spaziergang , Erholung pur, um anschliessend in so einer Almhütte ein deftige Jause zu geniessen. Ein heisses Bad und dann einige Stunden Schlaf, so sind doch Auszeiten herrlich.
    Toller Artikel

  4. Proch Katharina

    Ich beneide dich um deine vielen Reisen. Sooo viel über das leibliche Wohl! Ein schmackhafter Artikel im wahrsten Sinne des Wortes. Wo kann ich aber mein Bedürfnis nach geistiger Nahrung, z.B. die Kunst, befriedigen?

  5. Martina Amato

    Liebe Regula

    Ins Tirol wollte ich schon immer einmal! Und nun würde ich sogar trotz Regen hinreisen. Kulinarisch wird man ja bei jedem Wetter verwöhnt 🙂

    Herzlich
    Martina

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