Es begann damit, dass Eva im Dorfladen im Kühlfach frische Forellenfilets entdeckte und spontan für zwei Personen einkaufte.
SMS an mich: “Was meinst Du zu einem Fischabend?”
Ich war sofort “Fisch und Flamme”, das Pasta Happening vom Januar ist in bester Erinnerung.
Mit einem Glas Wein gemütlich in der Küche ein Essen vorbereiten, kreativ sein, ausprobieren, lachen, plaudern, sich gemeinsam Zeit nehmen für die Essenszubereitung…
…und nachher zusammen geniessen, bedeutet für mich ein erfüllendes Erlebnis.
Ich ziehe diese spontanen “Happenings” formellen Einladungen vor, wo man wie ein Stockfisch an der Tafel sitzt, bedient wird und höflich Konversation macht.
Nun werde ich bestimmt nie mehr eingeladen! Doooch, klar, ich freue mich immer über Einladungen.
Ich wollte eine Vorspeise und ein Dessert beisteuern.
Die Vorspeise war kein Problem: Forellenmousse.
Aber ein Dessert mit Fisch, zum Beispiel kandierte Sardellen, Hering-Pudding oder Felchentorte? Unmöglich!
Die Toggenburger haben aber den Mandelfisch erfunden. Ich brauchte also eine Fisch-Backform. Ich wurde nirgends fündig. Aber eine Alternative für den Mandelfisch fand ich auch nicht. Also Mandelfische in Gugelhopfform!Die “Mandelfischgugelhöpfe” bereitete ich zuhause vor. Zuerst strich ich mit der flüssigen Butter die Förmchen aus.
Zuerst liess ich den Mixer arbeiten: 6 Eier und 160 Gramm Zucker 10 Minuten lang schaumig schlagen. Lustig zuzuschauen, wie sich die Masse verdoppelt.
Ich bin begeistert, dass ich in meinem Backofen das Licht einschalten und beobachten kann, wie der Teig frech über den Förmchenrand hinausschaut.
“Angeberkuchen”, fallen in sich zusammen, kaum sind sie aus dem Ofen. Aber sie sind wirklich hübsch.
Und da die 12 Förmchen nicht ausreichten, mobilisierte ich den Weihnachtsbaum. Bestimmt gibt es irgendwo einen Fisch, der etwa so ausschaut:-)
In Evas Küche öffneten wir zuerst die Flasche Weisswein, die ich von der Medienreise in die Konzilstadt Konstanz heimgebracht habe. Wir legten bereit, was es für Evas Dessert braucht. Einen Namen mussten wir der Kreation auch noch geben. Himbeeren im Aquarium?
Den Aquariumboden bilden Wienerwaffeln, plattgewalzt.
Über die “Sahara” träufelt Eva Himbeerlikör, das Dessert soll “geistvoll” werden.Eva schlägt Puderzucker in die Philadelphiamasse und mengt zerquetschte Himbeeren dazu.
Dann positioniert sie die Fische (Himbeeren) und gibt die Philadelphiamasse darüber – und ab in den Kühlschrank.
Nächster Schritt: Forellenmousse.
Ich zerkleinere geräucherte Forellenfilets und gebe sie in den Mixer……und jetzt will Evas betagte Katze mitarbeiten.
Wir füllen unsere Gläser nach… was will uns die Katze nur sagen?
Also, Konzentration: Rahmquark, Meerrettich-Cantadou zu den Forellen geben und mit Salz und Pfeffer würzen.
Viel Pfeffer! …und mixen.
Danach feingeschnittenen Stangensellerie und Schnittlauch darunter geben. Die Masse wird mit zwei Kaffeelöffeln auf Blinis und auf kleine, runde Pumpernickel gegeben und mit “Forellenkaviar” und Dill garniert.
Wir leisten uns ein Amuse-Bouche.
Eva mixt geräucherten Lachs mit Meerrettich-Cantadou und Thon-Mayonnaise. Sie schneidet eine Baguette in Scheiben und tostet sie.
Wir sitzen lauernd vor dem Toaster, um auf die ersten Rauchzeichen reagieren zu können. Wir wollen das Brot ja nicht kremieren!
Nun streichen wir die Lachsmasse auf die Toastscheiben – und geben Kapern und Zwiebeln auf die “Crostini al Salmone”.
Zeit, die Vorspeise zu geniessen, den Hauptgang kochen wir danach.
Eva “behandelt” die Forellenfilets mit Zitronensaft.
In einer Bratpfanne lässt sie Mandelplättchen in Butter golden werden und würzt mit Pfeffer und Salz.
In der anderen Pfanne brutzeln die Forellenfilets.
Zu den Filets waren gekochtes Gemüse und neue Kartoffeln geplant.
Wir entscheiden uns aber für eine Scheibe Taust und Rohkost.
Genug gekocht für heute.
Wir zelebrieren unsere Desserts und sind rundherum zufrieden und satt.
Warum nicht öfters ein spontanes Koch-Happening veranstalten?
Es braucht gar nicht viel ausser die Fantasie, etwas aus dem zu machen, was es im Kühl- und im Küchenschrank hat.
Ladet doch spontan eine Freundin oder einen Freund ein.
Ein solcher Abend ist ein Klunker in der Perlenkette der schönen Abende!
Übereinstimmung der Gedanken bewirkt Freundschaft.
Demokrit
Fischmusik
Forellenquintett
Schubert-Liszt: Forelle
Die Forelle (Gesang)
Die Forelle zum selber Singen
Mein Favorit Musikkunde: Die launige Forelle: witzige Variationen
Rezepte
Mandelfisch
6 Eier
160 g Zucker
200 g fein gemahlene, geschälte Mandeln
1 Zitrone
60 g Butter, flüssig, abgekühlt
120 g Mandelblättchen
Backformen mit einem Pinsel mit flüssiger Butter ausstreichen. Mandelblättchen in die Form streuen. Formen kühlstellen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Eier und Zucker während 10 Minuten rühren. Die gemahlenen Mandeln sorgfältig unterheben. Geriebene Zitronenschale beigeben. Die flüssige, abgekühlte Butter sorgfältig unter die Masse mischen.
Grosse Form 40 – 50 Minuten bei 180 Grad backen, kleine Formen 20 Minuten bei 170 Grad. Die Küchlein aus der Form lösen, nach Belieben dekorieren.
Forellenmousse
(nach Annemarie Wildeisen)
3 Forellenfilets geräuchert, ca. 200 g
150 g Rahmquark
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
50 g Meerrettich-Cantadou
2 Spritzer Zitronensaft
2 kleinere Zweige Stangensellerie
1 Bund Schnittlauch
Die Forellenfilets in kleine Stücke schneiden und in den Mixer geben. Rahmquark beifügen, mit Salz und Pfeffer würzen und alles mittelgrob pürieren. Dann in eine Schüssel umfüllen und den Cantadou und den Zitronensaft untermischen.
Die Stangenselleriezweige zuerst in dünne Streifen schneiden, dann diese in kleine Würfelchen schneiden. Mit dem Schnittlauch unter die Räucherforellenmousse mischen.
Mary
Mhhhh…!
Rita
mhhh… macht gluschtig!
Brigitte Brauchli
Auch ich durfte Forellenmousse und Mandelküchlein mit einem Schuss Amaretto geniessen. Es schmeckte beides fantastisch. Danke
Brigitte
Gertrud
und ich habe die fischiggen musikalischen Leckerbissen genossen! danke