Ich sitze allein in einem Café. Vor mir schmust ein Liebespaar hemmungslos, rechts tauschen zwei Freundinnen intime Geheimnisse aus und links fixiert mich ein Mann – wohin soll ich nur schauen? Wer kennt nicht solche Situationen, in denen man nicht weiss, wohin mit den Augen. Dabei könnte es doch so gemütlich sein!
Month: Dezember 2016
Ich liebe den Morgen nach Heiligabend. Niemand darf aufräumen. Ich komme die Treppe hinunter und sehe zerknülltes Geschenkpapier, Geschenke, Christbaum, leere Gläser und Kaffeetassen. Und schwupps, bin ich wieder in den Heiligabend hineingebeamt und nehme dankbar die Stimmung nochmals auf.
Während der Winterzeit einer Wanderschafherde zu begegnen ist etwas Besonderes. Die archaisch anmutende Szenerie einer Schafherde mit ihrem Hirten berührt und fasziniert viele Menschen. Gerade in der Weihnachtszeit erinnert dieses Bild an die Geschichte vom guten Hirten, der sich voller Hingabe für seine Tiere einsetzt. In der Tat, die Aufgabe der Schäfer ist anspruchsvoll und die Verantwortung und Sorge für die Tiere steht über allem.
Gastbeitrag von Regina
An meiner Haustüre hängt seit Wochen ein dekorativer Kranz mit Schlittschuhen und einem Schild mit der Aufschrift “Let it snow”. Petrus schert sich keinen Deut darum.
Auch sonst niemand. So schnell kann aus dem Herzenswunsch nach weissen Weihnachten ein frommer Wunsch werden!
Ich lass mir Weihnachten aber nicht verderben und entdecke in meinem Garten tapfer blühende Rosen. Etwas havariert zwar, denn Sie hatten schon mehrmals morgens einen weissen Pelz aus Raureif. Aber sie blühen! Denn wo Blüten sind, wird geblüht. Egal, wie das Wetter ist. Muss ich mir merken:-)
Im Briefkasten fand ich heute ein kleines Paket – aus Malans. Ich öffnete es schnell – heraus purzelten Vögel. Vögel in den Farben meines Gästezimmers, dem Lavendelzimmer.
“Sie sind übrigens aus der Nähstube meiner alten Tante Irene aus Norwegen entflogen”, stand auf der beiliegenden Karte. Wow, ein Geschenk, bei dem man weiss, woher es kommt! Wer es gemacht hat.
Alles begann mit einer Reise durch die Franche Comté. Es ist ein Katzensprung über die Grenze und schon ist man mitten im französischen Savoir vivre –was heisst: gut essen und trinken.
In der Markthalle in Besançon entdeckten wir eingelegte Kirschen in Einweckgläsern – neben wunderbaren Käsesorten, Wurstwaren, Gemüse und Wein. Später, als wir uns einen Apéro in einem kleinen, gemütlichen Restaurant genehmigten, torkelte eine solche beschwipste Kirsche, Griottine genannt, mit den Perlen im Crémant um die Wette. Sofort eilten wir zurück und ich erstand ein grosses Glas Griottines.
In den Wintermonaten gibt es im Reusstal oft Nebel, der die Landschaft verzaubert. Er schluckt Farben und Töne, schiebt verschiedene Silhouetten in unterschiedlichen Grautönen hintereinander und lässt Baumskelette zu mystischen Skulpturen werden.
In Ottenbach, im Park der Galerie Marlène, verzaubert der Nebel zeitgenössische Kunstwerke und impliziert: Jedes Kunstwerk ist ein Traum. Klein openArt ist ein Besuch wert.
11. Dezember 2016 bis 26. Februar 2017
Etwas mulmig wird mir noch heute, wenn es vor der Haustüre poltert und laut an die Türe geklopft wird. Warum benutzt der Samichlaus eigentlich nie den Klingelknopf?
Meine Freundin Cornelia sammelt Weihnachtsmänner mit Leidenschaft und hat bereits einige Hundert aus vielen Ländern zusammengetragen. Manchmal, nicht alle Jahre, gestaltet sie eine Ausstellung und macht so ihre Schätze der Öffentlichkeit zugänglich.
Wie so oft ist es ein Kinderbuch, das mich zum Denken anregt.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Die Tiere auf dem Bauernhof spielen „Ich bin böse!“ Der Hund erschreckt den Hahn, sodass er laut schreiend flieht. Die Ziege schmückt sich frech mit Blumen aus dem Bauerngarten. Die sonst so friedliche Taube lässt einen Taubendreck mitten auf des Bauern Hut fallen.
Unterdessen frisst eine kleine Maus Haferkörner, die beim Pferd am Boden liegen. Eine schwarze Katze schleicht sich an. Das Pferd beobachtet die Katze, dann die Maus – und macht einen entschlossenen Schritt und tritt mit dem schweren Huf genau auf die kleine Maus. So böse!
Es ist viele Jahre her. Ich war in einer ich-weiss-nicht-wo Stadt. Vor einem Laden war ein Korb aufgestellt, darin lagen Bären. Arme Ausverkauf-Bären. Offensichtlich hat sie niemand gewollt. Drei Franken die grossen, zwei Franken die kleinen.
“Ich habe Euch alle lieb”, sagte ich vor mich hin und kaufte alle. Mit einer grossen Tüte kam ich nach Hause. In der Adventszeit bastelte ich allen goldene Flügel. Jeder bekam etwas, das ihn einzigartig macht – eine kleine Trommel, einen Stern, einen Heiligenschein… Einzigartig zu sein ist nicht nur für uns Menschen wichtig.