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Rom - Das Kochbuch von Katie ParlaRom war bereits vor 2000 Jahren ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Viele Aromen, die wir mit italienischer Küche verbinden, prägten schon die römische Küche der Antike. Wer das heutige Rom und seine Geschichte liebt, geht dieser Entwicklung lustvoll mit zwei Büchern nach.

Rom ist heute eine pulsierende Stadt mit vielen Touristen und chaotischem Strassenverkehr, mit Trattorien, Osterien, Pizzerien und edlen Ristorante. Wer durch die Altstadt schlendert, schnuppert immer mal wieder in die Luft, wenn Duftschwaden aus Küchen an der Nase vorbeiziehen. Die Römer lieben das Essen – haben es immer getan, schon in der Antike.

Kochbuch der alten Römer
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Journalist, Publizist und bekannte „Radio SRF-Mann“ Hans-Peter von Peschke hat mehrere Kochbücher geschrieben: „Das Kochbuch der Renaissance“, „Zu Gast bei Kleopatra und Robin Hood“ und „Kochen wie die alten Römer“, ein Dauerbrenner in den Buchhandlungen. Kochen wie die alten Römer erschienen zunächst 1995 und 1998 bei Artemis und Winkler, Zürich; dann unter dem Titel „Kochbuch der alten Römer“ 2003 im Patmos-Verlag und 2012 eine erneute Auflage bei Artemis und Winkler. img_4518Nicht nur Lehrpersonen, die den Schülern das antike Rom über alle Sinne näher bringen wollen, schätzen dieses Buch, das den römischen Küchen-Alltag nachvollziehen lässt, generell probiert man historische Gerichte, adaptiert in die Gegenwart, gern aus.

img_4520Mit dem Buch wird die altrömische Küche von neugierigen Köche und Gourmets des 21. Jahrhunderts neu entdeckt. Rezepte des römischen Meisterkochs Marcus Gavius Apicius können in einer zeitgemässen Form nachgekocht werden. Die Rezeptsammlung des Apicius gehört zu den Grundlagen der abendländischen Kochkunst. Sie gibt Aufschluss über die Essgewohnheiten im römischen Imperium und bietet einen unmittelbaren Zugang zum Alltagsleben der alten Römer.

Kochbuch der alten Römer: Hans Peter von Peschke, Werner Feldmann, Artemis & Winkler, 2012, 288 S., ISBN 978-3-411-16018-1, CHF 23.00

Rom: Das Kochbuch
Über Jahrhunderte wurde die Küche nicht nur von der Herrscherschicht, die den Luxus liebte, beeinflusst. In ihr finden sich auch ländliche Elemente, denn immer wieder zog es in schwierigen Zeiten die Landbevölkerung in die Stadt. Auch Einwanderer aus umliegenden Ländern und anderen Kontinenten fassten in Rom Fuss und hinterliessen ihre Spuren in der römischen Küche. Heute ist die römische Küche äusserst vielfältig. Und reichlich, vier Gänge sind die Regel:
1. Antipasti: eingelegtes Gemüse, Bruscetta, Salami, Käse…
2. Primo: Pasta, Risotto
3. Secondo: Fleisch oder Fisch mit Gemüse ohne Sättigungsbeilage
4. Dolci: Torten, Cremen, Früchte…

Katie Perla und Kristina Gill präsentieren in ihrem Buch „Rom – Das Kochbuch“ nicht nur Rezepte, sondern auch persönliche Erlebnisse und Hintergrundinformationen. In Rezepten und Bildern wird der einzigartige Charakter Roms gezeichnet, die lebendige Esskultur aufgespürt und der Duft der italienischen Küche eingefangen. Sie stellen Klassikergerichte wie Pasta Cacio e Pepe oder Pollo alla romana vor, aber auch moderne Snacks der gewachsenen Streetfood-Kultur und die fast vergessenen Rezepte aus dem jüdischen Viertel. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die authentische Küche des modernen Roms.

Rom – Das Kochbuch – Traditionelle Rezepte und authentische Geschichten, Südwest, 2016, 256 S., CHF 33.90

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Rezept
pollo alla romana
Hähnchen mit Tomaten und Paprika

3 EL natives Olivenöl extra
1 ganzes Hähnchen, 6–24 Stunden vorher gesalzen, in 8 Teile zerteilt
2 Zwiebeln, in 5 mm dicke Ringe geschnitten
3 Paprika, entkernt und in 2,5 cm grosse Stücke geschnitten
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
250 ml trockener Weisswein
1 EL frischer Majoran
440 g ganze oder gewürfelte Tomaten aus der Dose

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Foto (© Kristina Gill) und Rezept aus „Rom – Das Kochbuch“

Das Olivenöl in einer grossen Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Wenn das Öl zu schimmern beginnt, die Hähnchenteile mit der Haut nach unten hineinlegen und 8–10 Minuten ringsherum braun anbraten. Falls nötig, die Hitze reduzieren, damit es nicht zu dunkel wird. Auf niedrige Stufe umschalten, die Hähnchenstücke aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Zwiebeln, Paprika und Knoblauch in die Pfanne geben und etwa 10 Minuten dünsten, bis sie weich werden. Den Wein zugiessen, auf mittlere Stufe umschalten und unter ständigem Rühren den Bodensatz der Pfanne lösen. Nach etwa einer Minute, wenn der Alkohol verdampft ist, Majoran und Tomaten zufügen. Die Hähnchenteile wieder in die Pfanne legen und bis zur Hälfte ihrer Höhe Wasser zufügen. Unter gelegentlichem Rühren
30 Minuten köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist und sich fast von den Knochen löst.
Die Bruststücke müssen eventuell etwas früher aus der Sauce genommen werden als die Keulen, damit sie nicht trocken werden. Die Sauce soll jetzt dick und dunkelrot sein. Falls sie zu trocken ist, etwas Wasser unterrühren.
Sofort als eigenständiges Gericht servieren. Restliches Hähnchenfleisch können Sie von den Knochen lösen, in der Sauce nochmals erwärmen und zu knusprigem Brot servieren.

Die Alten (die Griechen und Römer), sind die einzigen Alten, die nie alt werden.

Mór Jókai