Wer kennt nicht Momente, in denen das Stimmungsbarometer auf null sinkt und man sich in einer Opferrolle suhlt.
Ungesund!
Und kann chronisch werden.
Es lohnt sich, sich selbst aus dem Stimmungstief heraus zu manövrieren – denn das Leben findet immer JETZT statt.
Schade um jede Minute, in der man das Leben nicht voller Dankbarkeit und Zuversicht genossen hat.
1. Unzufriedenheit annehmen
Am Anfang steht immer die Wahrnehmung. Wie nehmen Sie Ihre Lebenssituation generell wahr? Wie einzelne Bereiche, beispielsweise Beruf, Familie, Freizeit, Freunde, Lebensbalance, Selbstverwirklichung, psychische Befindlichkeit, physische Befindlichkeit, Zukunftsperspektiven….?
Skalieren Sie Ihre Zufriedenheit jeweils mit Werten von -5 bis +5.
Wo besteht Handlungsbedarf?
Terminieren Sie Ihre Unzufriedenheit: Wie lange wollen Sie unzufrieden sein, bis sie aktiv werden?
Entscheiden Sie: Können Sie aus der Unzufriedenheit eine Erkenntnis gewinnen, die Ihnen weiter hilft? Können Sie etwas an den Fakten ändern?
Wenn ja, tun Sie es. Jetzt.
Wenn nein, versuchen Sie durch ehrliche Kommunikation Ihrer Unzufriedenheit auf andere einzuwirken. Ich-Botschaften und keine Schuldzuweisungen.
Als letzte Möglichkeit bleibt immer, die eigene Einstellung zu ändern.
Wenn die Unzufriedenheit nichts bringt, weil es nicht in Ihrer Macht steht, etwas zu ändern, dann macht es Sinn, die Einstellung zu ändern.
Machen Sie die Unzufriedenheit zu Ihrer Helferin, denn sie zeigt auf, was allenfalls aus der Balance geraten ist.
Sie ist ein wichtiger Indikator für Ihre Lebensqualität – und nicht in Stein gemeisseltes Schicksal.
2. Werte, Selbstbild und Ideal-Selbstbild bewusst machen
Listen Sie positive und negative Faktoren auf – und versuchen Sie die negativen in positive zu reframen. Reframen bedeutet, Dingen einen anderen Gehalt geben, in einen anderen Kontext stellen, indem man sie mit einem anderen Fokus betrachtet und positive Aspekte sichtbar macht.
Listen Sie Ihre wichtigsten Werte auf. Wo kommen sie nicht zum Tragen oder wo werden sie gar mit Füssen getreten. Jeder Mensch hat das Recht, seine Werte – im Einklang mit seinem Umfeld – zu leben.
Selbstbild: Beschreiben Sie, wie Sie sich selbst sehen.
Ideal-Selbstbild: Wie anders würden Sie gern sein?
Klaffen diese beiden Bilder weit auseinander, dann wuchert Unzufriedenheit. Es gilt, unrealistische Erwartungen hinunter zu schrauben und sich selber mehr zu wertschätzen, sich zu lieben, wie man ist: In Ordnung!
3. Wertschätzen Sie, was ist
Beschreiben Sie Ihr aktuelles Leben.
Wie anders möchten Sie es haben?
Listen Sie auf, was alles stimmt in Ihrem Leben, woran Sie sich freuen, welche Menschen Ihnen gut tun. Tun Sie dies aus einer wertschätzenden Haltung heraus, nicht aus einer fordernden.
Nicht: Was bringt mir das Leben? Sondern: Was bringe ich dem Leben?
Diese Grundhaltung hat auch mit Verantwortung zu tun, die man für die eigene Situation und Befindlichkeit übernimmt.
Wer die Verantwortung für sich selbst abgibt, verliert seine Würde.
4. Bewegen Sie sich
Bewegung steigert die Zufriedenheit. Gehen Sie in der Natur spazieren, Hüpfen Sie die Treppe rauf und runter, springen Sie Seil oder tanzen Sie zu mitreissender Musik. Das lässt die Unzufriedenheit oft schrumpfen und manchmal ganz verschwinden.
5. Lenken Sie sich ab
Wenn man sich auf seine Unzufriedenheit konzentriert, wächst sie. Wenn man sie akzeptiert als ein Teil des Lebens, als einer von vielen Aspekten, dann schrumpft sie.
Geben Sie der „kleinen Unzufriedenheit“ ihr Plätzchen im Leben und beschäftigen Sie sich mit anderem, das Spass macht.
6. Wollen Sie wirklich tauschen?
Überlegen Sie, mit wem Sie Ihr Leben wirklich tauschen möchten, mit allen Konsequenzen. Wahrscheinlich mit niemandem.
7. Bewerten und loslassen
Vieles wäre „nice to have“ – aber wollen Sie Ihr Glück wirklich davon abhängig machen?
Und vergleichen Sie sich nicht laufend mit anderen!
Vielleicht ist die Forderung oder der Wunsch auch ein Irrtum. Ohne wäre das Leben vielleicht leichter?
Überlegen Sie sich, was Sie unabdingbar für Ihre Lebenszufriedenheit brauchen – und seien Sie dankbar, wenn Ihnen noch mehr zur Verfügung steht.
Entrümpeln Sie: Hirn, Herz, Wandschränke.
Was brauchen Sie nicht mehr. Von allem zu viel kann unzufrieden machen und es fehlt die Leichtigkeit.
Take it – leave it – or change it! Nimm es an – lass es sein – oder ändere es.
Es ist Ihre Entscheidung.
8. Shit happens – go on
Machen Sie sich bewusst, dass auch Misserfolge zum Leben gehören. Na und?
Wirklich gute Entwicklungsschritte machen wir selten in einer Phase der satten Zufriedenheit.
Wir lernen durch Fehler und sollen uns erlauben, solche zu machen.
9. Was will die Unzufriedenheit?
Unzufriedenheit kann ein starker Motor sein, der dazu antreibt, etwas im Leben zu ändern.
Sie haben Einflussmöglichkeiten.
Sie können Ihr Leben oder Ihre Einstellung verändern.
Epiktet sagte: „Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.“
Sie können Ihr Denken, Fühlen und Verhalten bewusst gestalten. Oder Sie können eine Situation für eine gewisse Zeit annehmen und aushalten, mit dem Wissen, dass nichts ewig so bleibt, wie es im Moment ist.
10. Frechmut haben, es zu tun
Nach all diesen Überlegungen und Erkenntnissen schreiten Sie zu Taten: „Tun Sie, was Ihnen gut tut!“
Geben Sie sich die Erlaubnis auszuprobieren.
Wenn Sie weiterhin dasselbe tun, das Sie unzufrieden macht, werden Sie unzufrieden bleiben. Wenn Sie was Neues ausprobieren, kann Ihnen niemand eine Garantie geben, dass es besser wird – aber bestimmt bleibt es nicht gleich.
Ich glaube an Wunder – denn ich bin eines.
Fotos von unserem Chalet in Bellwald VS.
Wir vermieten unser Chalet.
Musiktipp von Carmen: Du muesch dini Seel echli la bambele laa!
Musik,
die Zuversicht vermittelt:
Mozart
Mozart
Verdi
Verdi
Panis Angelicus
Bizet
Rossini
Wagner
Wagner
Mascagni
Ave Maria (?)
Schubert
Bach/Gounod
Halévy
Dvorak
Bellini
Weber
Weitere Jobwohl-Texte
Zufriedenheitsanalyse
Lentjes Iris
Sehr schöner und treffender Text. Danke. Die Musikstücke sind für mich jedoch zu melancholisch, was aber wie alles Ansichtsache ist.
Regula Zellweger
Das stimmt! Ich mag Melancholie, denn sie ist nicht Traurigkeit, und weit weg von Depression und Unzufriedenheit. In einer Zeit, in der “Fun” das Ziel vieler zu sein scheint, liebe ich es, melancholische Musik zu hören und in Ruhe nachzudenken. Übers Leben, und damit auch über Vergangenes, darüber, was es loszulassen gilt, um Kopf, Herz und Hand wieder frei zu haben.
Ich plädiere dafür, dass Melancholie wieder akzeptierter ist in unserer Fun-Gesellschaft. Melancholie ist als Luxus zu geniessen – bewusst und in überschaubaren Portionen:-)
Stefan Uhlig
Ja, ich liebe sie auch, diese Melancholie, welche mir das Herz weitet.
Zur Zeit schmelze ich zu folgender Musik:
https://youtu.be/fCfyxE1Ov8E
Stefan Uhlig
Und voller Trost, Geborgenheit, Zufriedenheit:
https://youtu.be/TGc__HGwdxk
Stefan Uhlig
Oder: (beachte den Text, wenn du englisch verstehst)
https://youtu.be/1dPDO3Tfab0
Stephan
Ja, stimmt genau…so lebe ich schon 60 Jahre im Luxus! Die schönsten Gefühle sind eben etwas melancholisch…für mich in Musik und Farben.
Hildegard
Man spürt die Bellwald-Stimmung, in den Texten, Ratschlägen, Bildern, Musik. Zeit für einen Neubeginn. Kommt genau richtig an!
Danke!
Marcel
Frau Zellweger
Einer der schönsten Blog, den ich kenne! Die begeisternden Texte, mit viel Liebe ausgewählte Bilder, einfach herrlich und richtig schön. Ich freue mich jedes Mal wenn die Anzeige auf meinem Postfacht erscheint, dass Sie wieder einen Ihrer interessanten und spannenden Artikel veröffentlicht haben.
Ich danke Ihnen vielmals für Ihr grosse Engagement und hoffe, noch viele Ihrer wunderbarend Artikel lesen zu dürfen.
Freundlich grüsst
Marcel
Regula Zellweger
Hallo Marcel
Dieser wertschätzende Kommentar tut richtig gut. Danke! Mein Zufriedenheitspegel ist hochgeschnellt:-)
Ich freue mich, wenn ich möglichst viele Leser/innen erreichen kann, die sich für vielerlei Themen interessieren.
Danke, alles Gute und liebe Grüsse
Regula
Vreni
Liebe Regula
Danke für diesen Denkanstoss – ich würde noch einen 11. Punkt hinzufügen: Tragen Sie in Ihrer Agenda regelmässige Termine ein, um sich mit dem Thema Zufriedenheit oder Unzufriedenheit auseinander zu setzen. Leider gehen diese guten Gedanken immer schnell wieder vergessen… Bei mir auf jeden Fall.
Von Dvorak würde ich “Aus der neuen Welt” noch hinzufügen, da findet sich auch diese schöne Mischung aus Melancholie und Aufmunterung.
Herzliche Grüsse und bald ein zufriedenes Wochenende
Vreni
Ritanna
Ich möchte einfach den Kommentar von Marcel 3 Mal unterstreichen.
Danke Regula für Deine Ideen und Bilder Texte Melodien und Anregungen.
Heute brauchte ich gar keine 10 Punkte: ich kam von der Nachtschicht heim. Wollte ins Bett. Da schrillt mein Telefon. “Du hast Dich doch angemeldet zu unserer Seniorenfahrt, wo bleibst Du?”. “Bitte wartet auf mich, ich renne grad los.”
Einen wunderbaren Tag habe ich verbracht, konnte die Augen auf der Anfahrt schliessen und genoss mit den anderen Weesen, Amden, Arvenbühl.
Herrlich, oder.
Cordula
Liebe Regula
Ich bin am Ausmisten meines Postfaches und habe gerade nochmals diesen Beitrag gelesen. Danke danke für deine guten Denkanstösse, ich fühle mich sehr zufrieden und dankbar, soviel positive Energie um mich herum zu spüren.
Die schönen Fotos machen Lust auf die Berge. Darauf freue ich mich, denn wir nehmen gerade etwas wehmütig Abschied von Hongkong, wo es mir sehr gut gefallen hat. Ich werde das Meer, das Gewusel in den Strassen, die Märkte und das warme Wetter hier vermissen. Aber ich weiss, es gibt in und um Zürich wieder ganz viel zu entdecken. Bis bald, herzlichst, Cordula
Regula Zellweger
Liebe Cordula
Ich freue mich auf Euren Besuch in Bellwald – sobald ihr wieder etwas gewurzelt habt. Melde Dich einfach!
Herzlich
Regula