Autoren, die erfolgreich für Kinder schreiben, habe ich immer bewundert. Ein gutes Kinderbuch zu schreiben ist eine grosse Herausforderung – nicht zuletzt für Autoren, die bereits für Erwachsene publiziert haben. Für Kinder schreiben ist eine hohe Kunst. Sunil Mann, der preisgekrönte Krimiautor, wagte den Versuch mit seinem Debut-Roman für Kinder ab acht Jahren „Immer dieser Gabriel – Auch kleine Engel haben Träume“.
Das Ergebnis erfreut Kinder und Erwachsene. Denn mit dem kleinen Engel, der seinen Berufswunsch „Schutzengel“ partout realisieren will, identifiziert man sich. Denn: Nicht nur kleine Engel haben Träume.Gabriel ist der jüngste Schüler im Engelsinternat »Wolkenschloss« – und er hat es nicht leicht. Die Internatsleiterin ist streng, und das Benehmen des kleinen, temperamentvollen Engels lässt immer wieder sehr zu wünschen übrig. Kein Wunder, dass Gabriel eine Strafarbeit nach der anderen aufgebrummt bekommt. Von seinem grossen Ziel lässt sich Gabriel aber weder von strengen Lehrern noch von Strafarbeiten wie Milchstrasse fegen oder Pfeile für Herrn Amor anspitzen abbringen.
Er möchte unbedingt Schutzengel werden. Als der schon in die Jahre gekommene Erzengel Gabriel sich in Nazareth furchtbar erkältet, weil Maria ihm die frohe Botschaft erst nach mehreren Anläufen glauben will, kommt Gabriels grosse Stunde. Er darf als Schutzengel für einen Nachmittag auf die Erde und auf Jan, Primarschüler und eigentlich Schützling des Erzengels Gabriel, aufpassen. Gabriel, beflügelt vom Vertrauen, das man in ihn setzt, läuft zur Höchstform auf …Sunil Mann wurde als Sohn indischer Einwanderer im Berner Oberland geboren. Der Familienname „Mann“ ist in Indien übrigens verbreitet. Nach dem Abschluss der Hotelfachschule arbeitete er als Flugbegleiter, als solcher ist er in Teilzeit noch immer unterwegs.
Zusammen mit seinem Partner lebt er in Zürich. Dieses Thema wird im Buch auch angeschnitten: Amor zielt auf Frau Senf, um sie für den Metzger Giuseppe zu entbrennen – und trifft den Briefträger. Schuld ist mal wieder Gabriel, der Harz an die Pfeilspitze geschmiert hatte, statt sie zu spitzen – mit der Absicht, dass so geknüpfte Beziehungen besser halten. Die Geschichte geht gut aus: Giuseppe kann den ganzen Tag Würste kreieren und der Briefträger steht hinter der Theke und verkauft mit Leidenschaft Giuseppes Wurstwaren. Die Lehrerin findet zum Hauswart und Gabriel wird Schutzengel von Lore – was ziemlich viel zu tun gibt.
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